Frauen in die Kommunalpolitik

24. März 2023, ab 17 Uhr – E-Werk Luckenwalde – Podiumsdiskussion und mehr

Ort: E-Werk-Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73, Luckenwalde

Die Partnerschaft für Demokratie Teltow-Fläming und das Büro für Chancengleichheit und Integration laden alle Interessierten zu einem Gedankenaustausch über das Thema "Frauen in der Kommunalpolitik" ein. Zum Podiumsgespräch im Luckenwalder E-Werk werden Frauen aus Politik, Vereinen und Initiativen erwartet. Die Debatte beschließt am Abend des 24. März einen Aktionstag im Rahmen der 33. Brandenburgischen Frauenwochen.

Mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen stellen die Veranstalterinnen der diesjährigen Frauenwochen auch zur Debatte, warum Frauen in politischen Gremien immer noch weitaus seltener vertreten sind als Männer. So wird es bei dem Gespräch nicht darum gehen, die Widrigkeiten der Geschlechtergerechtigkeit zu beklagen, als vielmehr vor allem darum, wie Frauen bestärkt werden können, den Schritt in die Kommunalpolitik zu wagen und hier Positionen zu beziehen.

Landrätin Kornelia Wehlan, die an der Diskussionsrunde teilnehmen wird, erinnerte zuvor daran, dass vor gerade hundert Jahren Frauen in Deutschland zu Wahlen zugelassen wurden und umreißt das Thema: „Für das Frauenwahlrecht haben sie hart gekämpft. Auch heute ist nicht zu erwarten, dass sich der Frauenanteil in politischen und wirtschaftlichen Führungspositionen von allein deutlich dem Männeranteil angleichen wird. Dafür braucht es zusätzliche gezielte gesetzliche Maßnahmen.“

In der Tat: Nur zwei der brandenburgischen Landkreise werden von Frauen geleitet. Das entspricht 14 Prozent und ist weniger als der durchschnittliche Anteil von Frauen – rund ein Drittel – im Potsdamer Landtag und den Kreistagen. Je ländlicher die Region, desto mehr Männer sitzen in den politischen Gremien.

Richtig ist allerdings auch: 38 Prozent Staatssekretärinnen sind in Potsdamer Ministerien beschäftigt. 60 Prozent Ministerinnen sitzen in den oberen Etagen der Landespolitik. Und was die Zahl der Bürgermeisterinnen in den Rathäusern des Landes angeht, liegt Brandenburg mit 19 Prozent gar über dem Bundesdurchschnitt.

Bei der Podiumsdiskussion in der Turbinenhalle des E-Werks erwartet die Zuhörerschaft zahlreiche Praxisbeispiele, die die Aktivitäten von Initiativen und Vereinen vorstellen, Frauen zu kommunalpolitischem Engagement motivieren und Interessentinnen das Rüstzeug vermitteln sollen.

Etwa der Verein „Frauen aufs Podium“. Die Initiative der Politologin Bettina Praetorius hat sich vorgenommen, „mit praktischen Programmen aktiv politisch engagierte und interessierte Frauen zu unterstützen.“

Das ist auch das Ziel des Projekts „Vielfalt, Teilhabe, Parität“ beim Frauenpolitischen Rat in Potsdam. Leiterin Anna Emmendörffer setzt darauf, lokale Netzwerke zu knüpfen, Frauen für Teilhabe zu gewinnen bis „Entscheidungsgremien in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft paritätisch besetzt sind“.

Die Podiumsdiskussion bietet nicht zuletzt eine Plattform für Frauen, die kommunalpolitisch aktiv sind oder sich für ein kommunalpolitisches oder gesellschaftliches Engagement interessieren – Austausch und Information. Im Anschluss sind Teilnehmerinnen und Gäste eingeladen, bei einem Imbiss Erfahrungen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und Mut zu schöpfen.

Programm

Ab 17 Uhr kann man sich mit Botschaften in Form von Fotografien zum Thema „Empowerment von Frauen“ positionieren.
Die Fotografien werden von Simone Ahrend angefertigt:  
https://www.facebook.com/people/Simone-Ahrend-sah-photo/100068240672599/

Ab 18 Uhr können Sie sich auf eine zehminütige Performance von Jessy James la Fleur freuen:
https://jessyjameslafleur.com/

Danach startet die Podiumsdiskussion.

Weiterführende Links zum Thema:

„Frauen aufs Podium“: https://frauenaufspodium.org/
„Vielfalt, Teilhabe, Parität“: https://www.brandenburg-paritaetisch.de/

(Erstveröffentlichung: 2. März 2023)

Frauen auf dem Podium

Porträt
Anna Emmendörffer: Die ehemalige Stadtverordnete aus Teltow und bekennende (Wieder-)Ostdeutsche leitet das Projekt „Vielfalt, Teilhabe, Parität“ beim Frauenpolitischen Rat in Potsdam. Ein Ziel ist, mit der Gründung lokaler Netzwerke interessierte Frauen zu gewinnen, sich für politische Ämter und Mandate zu bewerben. Sie sagt: "An tatsächliche Gleichberechti-gung glaube ich erst, wenn Entscheidungsgremien in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft paritätisch besetzt sind." In ihrem Studium beschäftigt sich die Nachhaltigkeitswissenschaftlerin derzeit mit dem Thema „Urbane Zukunft“. (Abb. brandenburg.antragsgruen.de)
Porträt
Claire-Luise Heydick: Sie hat bereits den Bachelor als Wirtschaftsingenieurin Umwelt und Nachhaltigkeit abgeschlossen und absolviert aktuell den Master als Wirtschaftsingenieurin Energie und Umweltressourcen – Inhaberin eines Wärmepumpen-Führerscheins (!) - ist seit den Kommunalwahlen 2019 für Bündnis90/Die Grünen Mitglied des Kreistags Teltow-Fläming. Im Haushalts- und Finanzausschuss sowie beim Thema Bildung und Jugend hinterlässt sie Spuren. Zudem ist sie Vorstandsmitglied bei Herzschlag e.V., eines Vereins zur Förderung der Ersten-Hilfe. Das Motto der Rangs-dorferin: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“ (Abb. Grüne Teltow-Fläming)
Porträt auf dem Luckenwalder Boulevard
Anja Jürgen: Die promovierte Lokalpolitikerin aus Luckenwalde ist für die unabhängige Bürgergruppe "Luckenwalde Ökologisch Sozial" Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Mit ihrem Einsatz für den Umweltschutz startete sie vor fünf Jahren ihr gesellschaftliches Engagement in der Kreisstadt. Im Blick auf eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern sagt sie, Parität sei kein Allheilmittel, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Zu wenig weibliches Engagement in der Kommunalpolitik sei aber ein Problem der gesamten Gesellschaft. (Abb. Margrit Hahn)
Porträt, schwarz-weiß
Nesrin Jumaa: Vor acht Jahren kam die studierte Fachfrau für Finanzwesen mit ihrer Familie aus Syrien nach Deutschland. Aus eigener Erfahrung weiß die Buchhalterin eines Luckenwalder Steuerbüros, welche Hürden sich Menschen entgegenstellen, die auf der Flucht oder als Migranten nach Deutschland kommen. So unterstützt sie Frauen aus der arabischen Region dabei, in Teltow-Fläming Fuß zu fassen. Frauen würden oft in ihren Fähigkeiten unterschätzt, unter neuen Bedingungen Eigeninitiative zu entwickeln. Sie sagt: „Die soziale Arbeit ist Teil meines Lebens.“ (Abb. WIR - Luckenwalde für Integration und Respekt)
Porträt
Franziska Koch: Die Medienwissenschaftlerin weiß um die Wirkung Sozialer Medien in der Gesellschaft. Zehn Jahre lang war sie als Redakteurin beim Norddeutschen Rundfunk für Politik, So-ziales und Wirtschaft zuständig. Die Referentin im branden-burgischen Innenministerium kümmert sich seit 2021 um Prävention und Aufklärung in Sachen Cyberextremismus. Sie sagt: „Frauen sind weitaus häufiger Opfer von Belei-digungen und Angriffen sowohl im digitalen als auch im politischen Raum. Dies müssen wir als Gesellschaft ändern. Denn jede Form von politisch motivierter Gewalt richtet sich auch immer gegen unsere freiheitliche Demokratie.“ (Abb. MiK)
Porträt
Bettina Praetorius gründete 2019 den Verein „Frauen aufs Podium“. Die Diplom-Politologin mit dem Interessenschwerpunkt Kommunalpolitik hat ein Fünf-Jahres-Programm entwickelt, das Frauen den Einstieg in die politische Praxis erleichtern soll. Sie sagt: „Uns geht es im Verein darum, mit prak-tischen Programmen aktiv politisch engagierte und inter-essierte Frauen zu unterstützen.“ Sie vermisst, dass sich die politischen Parteien entschlossener um die Gleichstellung von Frauen in ihren Reihen bemühen. Nicht zuletzt auch als Beitrag, verbreitetem Politikverdruss zu begegnen."
Ines Seiler: SPD Kreistagsabgeordnete, Diplom-Geographin, Systemische Coachin und Unternehmerin, MINT-Prozessbegleiterin für Kita-Qualität, aus Baruth/Mark, sagt, dass Gleichstellung auch bedeutet gleiche Löhne für die gleiche Arbeit zu erhalten. 18% weniger Gehalt ist eklatant, bei der Entscheidung, wer sich z.B. um die Kinder kümmert und beruflich zurücksteckt. Das Problem ist strukturell. Schon jetzt zeigt sich: Paritätisch besetzte Regierungen, denen jeweils gleich viele Frauen und Männer angehören, haben die Belange aller Menschen im Blick, sie treffen bessere und nachhaltigere Entscheidungen. Von Parität profitieren wir als Gesellschaft, im Beruf, in der Politik, in der Kultur, im Sozialen und im privaten Bereich.
Porträt
Kornelia Wehlan: Die Landrätin von Teltow-Fläming hat sich seit der Wende in der Stadtverordnetenversammlung Luckenwalde, im Kreis-tag Teltow-Fläming und im Landtag des Landes Brandenburg engagiert und die Geschicke der Region mitgestaltet. Seit dem 14. Oktober 2013 ist die Politikerin der Partei Die Linke eine von gerade mal zwei Frauen, die in Brandenburg Land-kreisen vorstehen. Die Bürger*innen bestätigten sie am 10. Oktober 2021 per Direktwahl im Amt. Sie sagt: „Am 19. Januar 1919 durften Frauen in Deutschland erstmals wählen. Für das Frauenwahlrecht haben sie hart gekämpft. Auch heute ist nicht zu erwarten, dass sich der Frauenanteil in politischen und wirtschaftlichen Führungspositionen von allein deutlich dem Männeranteil an-gleichen wird. Dafür braucht es zusätzliche gezielte gesetzliche Maßnahmen.“ (Abb. Landkreis TF)

Frau J. Rupprecht
Büro für Chancengleichheit und Integration

Beauftragte für Bürgerbeteiligung

Zimmer: A1.1.03

Landkreis Teltow-Fläming

Am Nuthefließ 2
14943 Luckenwalde

03371 608 1084
03371 608 9000

Frau Annette Braemer-Wittke
Partnerschaft für Demokratie – Fach- und Koordinierungsstelle

Landkreis Teltow-Fläming

Am Nuthefließ 2
14943 Luckenwalde

0176 63 284 948
http://www.pfd-teltow-flaeming.de

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