Eine Ausstellung mit Werken von Christa Panzner ist vom 11. Oktober bis 16. November 2025 in der NEUEN GALERIE des Landkreises Teltow-Fläming in Wünsdorf zu sehen. Dort kann sie donnerstags bis sonntags und feiertags von 14 bis 18 Uhr besucht werden. Die Retrospektive widmet sich dem Gesamtwerk der bildenden Künstlerin, die in Oehna in der Gemeinde Niedergörsdorf lebt. Dabei wird der Bogen über mehrere Jahrzehnte gespannt – beginnend mit ihren Werken aus ihrer Schaffenszeit vor 1989 bis hin zur Malerei und Grafik der heutigen Tage.
Die Vernissage findet am 11. Oktober ab 15 Uhr statt und wird von Doreen Boßdorf, Bürgermeisterin der Gemeinde Niedergörsdorf, eröffnet. Als Laudatorin tritt die bildende Künstlerin Christiane Wartenberg auf. Für die musikalische Umrahmung sorgt das „duo finesco“ mit Christof Schill (Flamenco-Gitarre) und Juliane Winkler (Violine). Anlässlich der Ausstellung erscheint ein von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung geförderter Katalog mit der Darstellung des Lebenswerkes von Christa Panzner.
Christa Panzner, Jahrgang 1948, lebt seit 1992 in Oehna in der Gemeinde Niedergörsdorf. Sie prägt mit ihrem künstlerischen Schaffen die Kulturlandschaft Brandenburgs intensiv und nachhaltig – und das seit mehr als 55 Jahren. Mit anspruchsvollen Werken sowie mit Projekten und den geradezu legendären Kunstkursen auf dem Land bereichert sie das kulturelle Leben der Region.
Die Künstlerin hat Maßstäbe gesetzt, die weit über das eigene Wirken hinausgehen und unsere Zeit in besonderer Art und Weise reflektieren. Die Förderung von jungen Menschen liegt ihr sehr am Herzen.
„Ich bin 77 Jahre alt. Ohne die lebenslang geführten Arbeitsprozesse zu unterbrechen, ist es damit auch an der Zeit, persönliche Bilanz zu ziehen. Triebkraft in der künstlerischen Auseinandersetzung ist mir das Ambivalente, die Betrachtung von entgegengesetzten Polen: Freude – Leid, Liebe – Hass, Beschauliches – Bedrückendes. Und die Suche nach den entsprechenden Mitteln. In der erregten Situation des Arbeitsbeginns oder einer verfahren scheinenden Phase benutze ich die Hilfsmittel oft ungestüm, fechte mit Pinseln und Federn, kratze mit Glasscherben und Händen, greife zur Spraydose oder überklebe und reiße wieder heraus, übermale. Dabei laufe ich hin und her – unentwegt die Distanzen und damit den Blick aufs Arbeitsgeschehen verändernd.“
„Ausgangspunkt für den künstlerischen Prozess ist meist ein fesselndes oder bedrängendes Ereignis aus dem persönlichen oder gesellschaftlichen Leben. Dabei geht es mir nicht um eine narrative oder fotorealistische Darstellung, sondern um eine abstrahierte, bildnerisch sinnvolle Übertragung. Die unmittelbare Arbeit beginnt, sobald sich im Laufe der gedanklichen Auseinandersetzung ein Umsetzungsdruck aufgebaut hat.“
„Im Laufe meines Lebens habe ich zu einem offenen Weg auch im Formalen gefunden. Dazu gehört spontanes, übermütiges Ausbrechen ins Spiel wie bei Kindern, auch das Abdriften ins weniger Verständliche, Nachvollziehbare. Diese Ausbrüche können mit Gewinn oder Verlust einhergehen, wenn sie nicht durch ruhigere Phasen wieder befriedet werden. Aber Vielschichtiges ist formal und inhaltlich erwünscht und ohne Wagnis kaum möglich. Den Vorgang auf die Spitze treibend werden Gewinn oder Verlust sogar in Kauf genommen. Zerreißen der Form so weit, dass das Ausgedrückte nur noch Bekanntem ähnelt, aber nicht mehr anatomisch eindeutig einer wissenschaftlichen Betrachtung folgt – sondern komprimiertes, eventuell auch psychologisiertes Geschehen darstellt. Dem Thema gemäß, gewonnen als Essenz.“
„Die verwendeten Mittel sollen eine direkte Botschaft an den Betrachter sein, sollen ihm über das Thema und die Art der Darstellung den Inhalt ohne Umschweife verdeutlichen, emotional erfahrbar machen.“
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