Alte Schmiede in Kloster Zinna

Alte Schmiede in Kloster Zinna | Foto: Landkreis TF

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2016 vorgestellt. Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen.

Das Kalenderblatt im März 2016 widmet sich der „Alten Schmiede“ in Kloster Zinna. Sie befindet sich auf der östlichen Seite der Jüterboger Straße, die den Ort im Westen begrenzt. Kloster Zinna wurde unter König Friedrich II. als Weberetablissement planmäßig angelegt. Es besitzt mit dem Staffelgiebel der Neuen Abtei einen eindrucksvollen Blickpunkt. Heute ist Kloster Zinna Stadtteil des knapp vier Kilometer entfernten Jüterbog.

Bauzeit Ende des 18. Jahrhunderts

Bei der „Alten Schmiede“ handelt es sich im Kern um die linke Hälfte eines eingeschossigen Doppelhauses des ausgehenden 18. Jahrhunderts.

Der Vergleich mit alten Ortsplänen belegt eine Bauzeit nach 1776. Zur Straße hin besitzt der verputzt Massivbau ein Tor und zwei Fenster. Nördlich schließt eine offene Hofzufahrt an; hier ist das Dach als Krüppelwalmdach ausgebildet.

Vorne links befindet sich die Schmiedewerkstatt mit Ziegelboden. Sie ist durch das straßenseitige Tor erreichbar. Gleich rechts daneben ist die geräumige Stube. Die Wohnung selbst wird durch einen vom Hof aus zugänglichen, hinter der Schmiedewerkstatt liegenden Flur erschlossen. Dort befindet sich auch die zur oberen Etage führende Treppe.

Umbauten Ende des 19. Jahrhunderts

Durch den Ausbau von größeren Teilen des Dachbereichs gewann man um 1880 ein Obergeschoss. Dabei wurden die Mauern auf der Rückseite und dem rechten Teil der Straßenseite hochgezogen und das Dach angehoben. Dessen alte Form ist an der linken Haushälfte noch zu erkennen. In diesem Zusammenhang entstanden auch die Putzfassade mit einfachen Fensterrahmungen und die jetzige Treppe im rückwärtigen Flur.

Auf der Hofseite wurde zu dieser Zeit das eingeschossige Hofgebäude als Sichtziegelbau mit Satteldach errichtet. Hier befanden sich der Stall und die Waschküche.

Das Gebäude wurde äußerlich durch die Umbauten des späten 19. Jahrhunderts überformt. Es besitzt aufgrund der weitgehend erhaltenen Innenstruktur und einer Reihe bauzeitlicher Details eine orts- und baugeschichtliche Bedeutung. Hervorzuheben ist das bis ins Detail restaurierte doppelflügelige Tor mit Rautenmuster, das auf die ursprüngliche Nutzung als Schmiede aufmerksam macht. Es handelt sich um die letzte in Kloster Zinna erhaltene barocke Doppelflügeltür.

Als einer der wenigen in der Region noch vorhandenen alten Schmieden kommt dem Gebäude auch eine volkskundliche Bedeutung zu: Seine ohne wesentliche Veränderungen bewahrte Innenstruktur dokumentiert die Arbeits- und Wohnbedingungen eines Schmiedes anschaulich.

Nach liebevoller Sanierung entstanden Ferienwohnungen

Nach jahrelangem Verfall wurden das Haus und Hofgebäude auf Privatinitiative liebevoll saniert und Ferienwohnungen eingerichtet. Dieses vorbildliche Engagement  wurde im September 2010 mit dem Denkmalpflegepreis des Kreises Teltow-Fläming belohnt.

Ein Jahr später war die "Alten Schmiede" Veranstaltungsort für die Übergabe der Denkmalpflegepreise 2011. Bei Chordarbietungen und Apfelsaft frisch aus der Presse konnten sich die Bürgerinnen und Bürger vor Ort vom guten Gelingen der Restaurierungsarbeiten überzeugen.

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