Archäologentag Teltow-Fläming erneut ein Publikumsmagnet

26. Auflage der traditionsreichen Veranstaltung mit Vorträgen zur Geschichte der Region fand große Resonanz

Viele Menschen in einem Raum folgen einem Vortrag
Der voll besetzte Veranstaltungssaal ist der beste Beweis: Auch der 26. Archäologentag Teltow-Flämig war ein Publikumsmagnet. (Abb. Landkreis TF)

Mit rund 160 Gästen erwies sich der nunmehr 26. Archäologentag Teltow-Fläming erneut als Publikumsmagnet. Die traditionelle Veranstaltung fand Ende Januar im Kulturzentrum „DAS HAUS“ in Altes Lager statt. Vor voll besetztem Veranstaltungssaal begrüßte Niedergörsdorfs Bürgermeisterin Doreen Boßdorf die Anwesenden und unterstrich die Bedeutung der archäologischen Denkmalpflege. Dietlind Biesterfeld, Beigeordnete und Dezernentin, betonte als Vertreterin des Landkreises die Bedeutung der ehrenamtlichen Bodendenkmalpflege. Zudem dankte sie der Gemeinde Niedergörsdorf für die Einladung nach Altes Lager und der Unteren Denkmalschutzbehörde für die Organisation der Veranstaltung.

Sieben Vorträge zu Forschungen und Ausgrabungen

In sieben Vorträgen wurden die spannendsten Forschungen und Ausgrabungen des Jahres 2024 präsentiert. Gleich drei Vorträge widmeten sich ehrenamtlichen Aktivitäten in der archäologischen Denkmalpflege: Dr. Stefan Pratsch berichtete über Forschungen zu einer Geweihaxt, die im Jahr 2020 bei Woltersdorf gefunden worden war. Gemeinsam mit Helfern fanden zwei Untersuchungen statt, wobei fünf weitere Knochenfunde gemacht wurden. Dank einer naturwissenschaftlichen Datierung steht fest, dass die Geweihaxt ca. 5500 Jahre alt ist. Lenore Pahl informierte über Funde vom Areal der Kreisgrabenanlage in Bochow, die sie über mehrere Jahre dort gesammelt, kartiert und wissenschaftlich untersucht hat. Durch die akribische Einmessung der Funde ließen sich Verteilungsschwerpunkte ermitteln, die Hinweise zum Siedlungsverhalten urgeschichtlicher Gemeinschaften geben. Dr. Lukas Goldmann berichtete über Funde von Jüterbog, die bei einer Lehrgrabung mit ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern zutage kamen.

Ulrich Wiegmann stellte Ausgrabungen bei Petkus vor, die im Zuge des Baus von Windkraftanlagen notwendig geworden waren. Dabei fanden sich Reste von bronzezeitlichen Siedlungen.

In den Landkreis Potsdam-Mittelmark führte der Vortrag von Kai Schirmer, der über Eisenwerkzeuge der Germanen berichtete, die in Linthe entdeckt worden waren. Unter den Werkzeugen befanden sich Äxte, Sicheln, Hämmer, Glocken und eine Sense. Die Funde sind ein Beleg für die hoch entwickelte Schmiedekunst der Germanen.

Im Zusammenhang mit dem Umbau der Ausstellung im ehemaligen Zisterzienserkloster Zinna wurden zahlreiche Funde aus der Klosterzeit und der nachreformatorischen Zeit gemacht. Dirk Schumann zeigte Funde von mittelalterlichen bunten Glasscherben, seltenen Münzen und Parallelen zur Architektur der neuen Abtei.

Harald Müller hatte im Kellergeschoss der ehemaligen Deutschlandhalle in Ludwigsfelde Baggerschnitte angelegt. Dabei wurden Hinterlassenschaften von Kriegsgefangenen entdeckt. Im Rahmen der Rüstungsproduktion waren hier seinerzeit vorwiegend Frauen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück eingesetzt. Sie mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und im Keller der Halle auch übernachten.

Info-Stand zur Kreisgrabenanlage von Bochow

Dr. Frank Lochter informierte an einem gesonderten Stand über die Kreisgrabenanlage von Bochow. Schon 1000 Jahre vor dem Bau des berühmten Steinkreises von Stonehenge errichteten bäuerliche Gemeinschaften hier in unserer Region ein komplexes Bauwerk, das aus zwei kreisförmigen Gräben und drei Palisadenringen bestand. Die Gäste des Archäologentages konnten das Modell der Kreisgrabenanlage begutachten und die Reportage des rbb sowie KI-generierte Filme ansehen. Der Landkreis Teltow-Fläming und die Gemeinde Niedergörsdorf setzen sich dafür ein, dieses einzigartige Bodendenkmal zu schützen und touristisch zu erschließen.

Engagement in der Bodendenkmalpflege

 Hervorgehoben wurde auch das Engagement der ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegerinnen und -pfleger. Derzeit üben circa 25 Personen dieses Ehrenamt aus. Sie betreuen in ihrer Freizeit archäologische Fundstellen und sammeln dort Funde wie zum Beispiel Feuersteingeräte oder Tonscherben ab. Diese gelangen dann zur Denkmalfachbehörde nach Wünsdorf und werden wissenschaftlich analysiert.

Begleitprogramm kam gut an

Gut frequentiert waren auch die Stände des Begleitprogrammes. Man konnte Bücher zur Archäologie und Geschichte erwerben und am Stand der Unteren Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming steinzeitliche Äxte und den Nachbau der Woltersdorfer Geweihaxt bestaunen.

Untere Denkmalschutzbehörde

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