Eine Ausstellung im Rahmen des Themenjahres KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg (Kulturland Brandenburg 2020).
NEUE GALERIE Wünsdorf-Waldstadt (Zossen), Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, auch am Feiertag. Es gelten die Corona-Auflagen.
Steffen Blunk wird am Eröffnungstag in der Galerie sein.
Das diesjährige Brandenburger Kulturlandjahr veranlasste die NEUE GALERIE, eine Einrichtung des Landkreises Teltow-Fläming, in einer vom Militär bis heute geprägten Region wieder einige Spiegel aufzustellen. Wir erkennen darin die Bilder in den Formen und Farben der Kunst und die Bilder und die Sprache von uns selbst. Diese Widersprüchlichkeit ist gewollt. Denn damit werden die Zäsuren und Brüche in der Geschichte sichtbar gemacht und unser individueller Umgang mit diesen.
Die Ausstellung wirft zudem die Frage auf: Welchen Stellenwert hat die Kunst in der heutigen Erinnerungskultur?
Der Künstler Steffen Blunk zeigt mit seiner ausdrucksstarken Bildsprache das Spannungsfeld von politisch aufrührenden Themen wie Krieg, Gewalt, Tod und stellt diesen Werke mit Liebe, Zärtlichkeit, Erotik gegenüber.
„Als Grundlage dienen historische und zeitgenössische Fotos und Propagandabilder. Oft komponiert Blunk seine Werke aus Dokumenten verschiedener Konflikte und Zeiten, so dass sie nicht mehr eindeutig zuzuordnen sind. Diesen Effekt der Uneindeutigkeit verstärkt Blunk, indem er am Ende eines aufwändigen Malprozesses das Bildpersonal – Soldaten, Lebende, Tote, Opfer und Täter – mittels Stechbeitel und Hammer aus seinen Bildern entfernt. So verschwimmen nicht nur die Grenzen zwischen den Zeiten und den Regionen, sondern auch und vor allem zwischen dem Guten und dem Bösen.“
Die Strichführung des Malers drückt sich von abstrakt bis real aus, dabei experimentiert Blunk viel mit Farben, wie die Triptychen zeigen. Eines davon ist „Preußischblau“.
So experimentiert er mit der Wechselwirkung zwischen malerischer Ästhetik und ihrer Störung. Ihn hat an der Ölmalerei immer fasziniert: wie wenige Farben reichen, um ein ganzes Universum an Farbe zu entwickeln. Der Künstler möchte damit dem Wesen der Farben auf die Spur kommen.
In der Ausstellung zeigt Steffen Blunk erstmals einen Zyklus an Zeichnungen, die er installativ zusammensetzt. „DOGGERBANK – eine Spurensuche“. Wenn man genau hinsieht, taucht hier der Name Blunk in den Werken auf. Dazu der Künstler:
„Seit Jahren, aber bisher immer nur am Rande, beschäftigt mich die Frage, was meine Familie eigentlich im 3. Reich gemacht hat. Auch darüber wurde, als meine Eltern noch lebten, viel geredet, aber wenig gesagt. Ich wusste, dass mein Großvater Seemann war und im Krieg gefallen ist, viel mehr nicht. Er war als Obergefreiter auf dem Hilfskreuzer und Blockadebrecher „Doggerbank“ auf dem Rückweg von Japan nach Europa, als das Schiff von einem U-Boot versenkt wurde. So steht es auch in einem Brief der Admiralität an meine Großmutter, ansonsten steht da viel von Treue gegenüber dem Führer, von Ehre und Heldentum, trauriger Pflicht, Freiheitskampf des Großdeutschen Reiches und diesem ganzen mir unerträglichen Geschwurbel.
Was ich erst jetzt erfahren habe, während ich schon an diesem Zyklus gearbeitet habe: Das U-Boot war U43, ein deutsches U-Boot, dessen Kommandant dachte, er würde einen britischen Frachter versenken. In dem Moment, in dem ich das erfuhr, hat sich für mich der ganze Wahnwitz dieser Zeit und dieses Krieges in der Person meines Großvaters verdichtet, um dann wiederum ein Universum von Geschichten rund um die Doggerbank und andere Schiffe zu öffnen. Seitdem recherchiere und arbeite ich wie in einem Rausch an der Erweiterung dieses Zyklus. Die Arbeit, die jetzt in der Ausstellung zu sehen ist, ist also erst ein Anfang, aber sicherlich das intimste Werk.“
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