Bockwindmühle Niedergörsdorf

Gölsdorf - dank Bockwindmühle und Kirche ein besonders schöner Anblick ... | Foto: Landkreis TF

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2016 vorgestellt. Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen.

Das Kalenderblatt im April 2016 widmet sich der Gölsdorfer Bockwindmühle. Das Straßendorf liegt etwa 8 Kilometer südwestlich von Jüterbog an einer Landstraße, die von Niedergörsdorf nach Seyda in Sachsen-Anhalt führt – die ehemalige alte Wittenberger Poststraße.

Im Mittelalter gehörte Gölsdorf zum Erzstift Magdeburg. Bereits 1192 wird der Flecken als „Golisdorp“ erstmals erwähnt. Von einem Windmüller ist ab 1542 die Rede.

Geschichte der Mühle

Foto: Landkreis TF

Die Bockwindmühle wurde nach starken Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg 1686 bis 1688 wieder aufgebaut und 1806 von Grund auf erneuert. 1909 folgte die Ausstattung mit einem Elektromotor. Der Betrieb wurde erst 1980 eingestellt. Heute wird die Mühle für Schauvorführungen genutzt und lockt, vor allem am Mühlentag zu Pfingsten, viele interessierte Gäste nach Gölsdorf.

Woher kommt der Name Bockwindmühle?

Der Mühlenkasten, auf dem ein Mansarddach thront, ist allseitig verbrettert, unterbrochen lediglich durch vereinzelte lukenartige Fenster. Der Zugang ist über eine steile hölzerne Treppe erreichbar.

Der Name des Mühlentyps rührt von einem Untergestell her, dem „Bock“. Dort ist der bereits erwähnte Mühlenkasten bzw. das „Mühlenhaus“ gelagert. Das meist aus Eichenholz gefertigte rechteckige Mühlengehäuse ist mitsamt dem Mahlgang, dem Getriebe und den Müllereimaschinen um den senkrecht stehenden „Hausbaum“ oder Ständer drehbar. Der Mühlenkasten wird mit einem Auslegerbaum, dem so genannten „Steerts“, so gedreht, dass die Mühlenflügel im Wind stehen. Das wiederum bedeutet, dass der Wind von vorne auf die Flügel bläst und sie in Bewegung setzt.

Die Gölsdorfer Mühle ist mit zwei Arbeitsböden ausgestattet. Auf dem unteren Boden befinden sich neben der Eingangstür ein „Feise“, sprich die Müllerstube, und die Schrotgänge. Auf dem oberen Boden sind ein großer und ein kleiner Mahlgang, Reinigungs- und Schälmaschinen. Becherwerke und ein Sackaufzug ergänzen die Einrichtung.

Ein Besuch in Gölsdorf lohnt

So repräsentiert diese Mühle ein seltenes und zudem funktionstüchtiges Beispiel einer der zahlreichen Bockwindmühlen. Sie waren in unserer Region weit verbreitet, bevor sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der fortschrittlicheren Holländermühle abgelöst wurden.

Der Kirchturm und die Mühle prägen das Ortsbild des kleinen Dorfes. Es lohnt einen Besuch - auch, weil hier an die Befreiungskriege von 1813 erinnert wird. So befindet sich auch unmittelbar an der Mühle ein Gedenkstein für Friederike Krüger, die als Mann verkleidet im Colberger Regiment kämpfte und bei Gölsdorf verwundet wurde. Der Stein wurde 1995 anlässlich der 800-Jahrfeier von Gölsdorf am Fuße der Bockwindmühle errichtet.

Gedenkstein für Friederike Krüger an der Mühle Gölsdorf. | Foto: Landkreis TF

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