Dammtor Jüterbog

Detail vom Dammtor in Jüterbog. | Foto: Andreas Stirl

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2013 vorgestellt.

Ergänzend dazu will die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher erläutern und so den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region schärfen.

Das Dammtor in Jüterbog steht im Mittelpunkt des Februar-Kalenderblattes. Es zeigt ein Bauwerk, das eng mit der Geschichte der Flämingstadt verbunden ist und bis heute zu ihren Wahrzeichen zählt. Dabei handelt es sich um eines von insgesamt drei mittelalterlichen Toren. Sie wurden um 1300 in massiver Bauweise errichtet und zeugen bis heute von den Befestigungsanlagen, die den historischen Kern der Stadt einst umschlossen.

Wechselvolle Geschichte

Das Dammtor hat eine wechselvolle Geschichte. Nach einem Stadtbrand im Jahre 1478 wurde es erneuert und aufwändiger gestaltet als zuvor. Die Anlage bestand aus einem Innen- und einem Außentor, die durch lange Mauerzüge verbunden waren. Dadurch entstand ein so genannter Zwinger.

Nach der Abschaffung der Akzise, dabei handelte es sich um einen Binnenzoll, der von den Torschreibern an den Stadttoren erhoben wurde, wurden nach den Befreiungskriegen 1815 erst die Schlagbäume, schließlich die gesamten Toranlagen überflüssig. Dennoch wurden die Tore in Jüterbog bis Mitte des 19. Jahrhunderts jeden Abend verschlossen.

Das Tor als Verkehrshindernis

Nach der Verfüllung der Stadtgräben, dem teilweisen Abbruch der Stadtmauern und damit der Aufgabe der Befestigung empfand man auch das Dammtor mit seinen Zwingermauern zunehmend als Verkehrshindernis. Schwer beladene Fuhrwerke, so überliefern die Akten, blieben regelmäßig am Innentor stecken. So wurde 1851 der gotische Torbogen des inneren Dammtores südlich des großen Rundturms abgerissen.

Bei weiteren Sanierungen der nördlichen und südlichen Zwingermauern in den Jahren 1938/39 wurden die Häuser an der Zwingermauer abgerissen, damit eine Umgehungsstraße angelegt werden konnte. Danach standen und stehen das Außentor, die Reste der Zwingermauern und des Innentores (Turm mit Torwächterhaus) völlig frei. Manch einer wird sich auch noch daran erinnern, dass Anfang der 1980-er Jahre durch einen Unfall sowjetischer Militärfahrzeuge die nördliche Zwingermauer einstürzte. Deshalb wurde dieser Teil der Toranlage 1983 bis 1985 erneuert.

Einzigartige Details

Vom Innentor blieb nur noch der mehr als 30 Meter hohe Rundturm erhalten. Seit seiner Restaurierung im Jahr 1995 präsentiert er sich mit einem verputzten Kegelhelm mit Kreuzblume - übrigens als einziger Turm der Befestigungsanlagen von Jüterbog. Für diese Art der Restaurierung sprachen Befundreste.

Im Nordwesten des Turmes befindet sich ein Aborterker auf Konsolen aus Mühlsteinen. Der Turm diente einst wahrscheinlich als Waffen- und Munitionsdepot und bis 1635 als Gefängnis. An den großen Rundturm schließt sich das winzige Torwächterhaus an. Dabei handelt es sich um das letzte derartige Gebäude in Jüterbog.

Das Außentor ist einst wie heute ein rechteckiger Backsteinbau aus dem späten 15. Jahrhundert, dessen Schaufront zur Feldseite zeigt.

Erneute Sanierung

Heute geben die mittelalterlichen Toranlagen der Stadt Jüterbog ihr ganz besonderes Gesicht und sind immer wieder für viele Besucher Jüterbogs ein lohnendes Fotomotiv. Im Moment ist das allerdings etwas schwieriger, denn das Dammtor muss in mehreren Bauabschnitten wiederum sorgfältig saniert werden, damit das über 700 Jahre alte Bauwerk auch der Nachwelt erhalten bleibt.

Wahrzeichen und beliebtes Fotomotiv - das Dammtor in Jüterbog. | Foto: Andreas Stirl

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