ehemaliges Stalag in Luckenwalde

Luftbild des ehemaligen STALAG-Geländes, 2004 | Foto: Ines Glöckner

Früher: Gefangenenlager

Zwischen Luckenwalde und Frankenfelde entstand ab 1939 ein großflächiges Kriegsgefangenenlager, das in der Zentralkartei der Wehrmacht als „STALAG IIIA“ eingetragen war. STALAG ist eine Abkürzung für das Wort Stammlager. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurden dort zuerst polnische Kriegsgefangene interniert; später kamen Gefangene verschiedenster Nationalitäten dazu. Zuerst waren die Gefangenen in Zelten untergebracht und erst danach wurden Barackengebäude errichtet.

Das Gefangenenlager war strikt in verschiedene Bereiche gegliedert: im Nordwesten befanden sich die Kommandantur und die Baracken der Wachmannschaften. Im zentralen Teil lagen die Baracken für die Gefangenen und im Süden befanden sich das Lazarett und der Friedhof. Vom STALAG IIIA aus wurden Gefangene als Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen Betrieben der Umgebung oder in Luckenwalder Industrieanlagen eingesetzt.

Heute: Bodendenkmal

Die Struktur des Lagers ist nur aus einem erhaltenen Plan und von Luftbildern der Alliierten abzulesen. Alle Bauakten und andere Unterlagen aus der Verwaltung des Lagers sind im Krieg verloren gegangen oder wurden gezielt vernichtet. Trotz der Nachnutzung des Lagers zur DDR-Zeiten als Militärobjekt für die russischen Streitkräfte blieben etliche Lagerreste im Boden erhalten. Aus diesem Grund wurde der Lagerstandort als Bodendenkmal in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen.

Wertvolle Überreste

In den Jahren 2010/11 fand eine Beräumung und Baufreimachung des gesamten Areals statt, um das bestehende Gewerbegebiet zu erweitern. Dabei fanden archäologische Untersuchungen mit dem Ziel statt, die Topografie des Lagers STALAG IIIA zu dokumentieren und einen genauen Plan desselben zu erstellen. Bei der Suche mit Metalldetektoren fanden sich zahlreiche persönliche Objekte, die ein Licht auf persönliche Schicksale werfen. Dazu gehören Erkennungsmarken, Taschenuhren mit Namensgravur, Abzeichen, Essgeschirre mit Einritzungen von Graffitis und Uniformknöpfe verschiedener Nationalitäten. Im Norden des Lagers entdeckten die Archäologen Splittergräben, die man mit lagerzeitlichem Schutt verfüllt hatte. Dort fanden sich Unmengen von Essgeschirren, Küchenutensilien, aber auch ein Fahrrad und ein Blechblasinstrument.

Diese Abzeichen wurden bei der Untersauchung des Geländes gefunden | Foto: Fa. Archäologische Ausgrabungen + Bauprojekt Betreuung, Berlin

Ausstellung im Museum

Vor Ort sind heute keine baulichen Reste des Lagers mehr vorhanden, aber eine kleine Teilfläche des ehemaligen Lagers bleibt als Schutzfläche für spätere Generationen erhalten. Im südöstlichen Lagerareal sind auf Luftbildern etliche Splittergräben zu erkennen, in denen noch weitere Funde zu erwarten sind. Wer sich für die Geschichte des STALAG IIIA interessiert, der sollte die Ausstellung im Stadtmuseum von Luckenwalde und den Friedhof des Lagers besuchen.

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www.luckenwalde.de/index.htm?kultursp/museum.htm

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