Energiefresser aufspüren

Erste Erfolge zeigt das Projekt zum Energiesparen, das der Landkreis Teltow-Fläming im vorigen Jahr ins Leben gerufen hat. Damit sollen die heranwachsende Generation für das Thema Klimaschutz sensibilisiert und Energiekosten gesenkt werden. So wurden u. a. „Energiefresser“ ausfindig gemacht, falsche Verhaltensweisen aufgezeigt und Vorschläge zur Verbesserung eingereicht bzw. realisiert.

Ausgangssituation

Der Landkreis ist u. a. Träger von mehreren Gymnasien, Förderschulen, einem Oberstufenzentrum an zwei Standorten. Die Kosten für Strom, Gas, Fernwärme und Wasser betrugen im Jahr 2010 für diese elf Einrichtungen in Summe mehr als eine Million Euro.

Bei entsprechendem Nutzerverhalten können die Energie- und Wasserkosten in den Einrichtungen um durchschnittlich zehn Prozent gesenkt werden. Das würde die Gesamtkosten um bis zu 100.000 Euro pro Jahr reduzieren. Bei steigenden Wasser- und Energiepreisen erhöht sich die Einsparsumme entsprechend.

Projekt-Inhalte

Im Rahmen des Projekts geht es darum, Mängel in den Gebäuden aufzuspüren und das Nutzerverhalten von Schülern und Lehrern zu verändern. Sie sollen für einen sparsamen und verantwortungsbewussten Umgang mit Energie sensibilisiert werden. Dazu gibt es auch externe Beratung durch das Unabhängige Institut für Umweltfragen e. V.

Ein Energieteam je Einrichtung

Das Energiesparprojekt wurde in der Heizperiode 2012/2013 zunächst an sechs Pilotschulen im Landkreis begonnen. Dort wurden Energieteams – eins je Einrichtung – gebildet. Diese bestehen aus Schülern, Lehrern, Hausmeistern und einem externen Berater.

Seit dem Projektstart zu Beginn der Heizperiode führen die Teams so genannte Energierundgänge durch, bei denen u. a. energetisch relevante Schwachstellen und nutzerbedingtes Fehlverhalten identifiziert werden. Das Energieteam erarbeitet dann Lösungsvorschläge. Diese werden nicht nur der Schüler- und Lehrerschaft, sondern auch dem Träger der Schule und anderen interessierten Bildungsträgern vermittelt.

Ein Berater initiiert und begleitet Unterrichtsprojekte, die das Ziel haben, das Energiebewusstsein von Schülern und Lehrern zu stärken. Er klärt das Energieteam über die technischen Zusammenhänge auf und macht die Notwendigkeit des Klimaschutzes verständlich. Besonders Augenmerk wird auf Raumklima, Lüftungsverhalten sowie Licht- und Temperaturmessungen in den Räumen gelegt. Insgesamt sind fünf Beratertage pro Schule vorgesehen.

Im Folgejahr sollen weitere Schulen in das Projekt einbezogen und die Teilnehmer des ersten Durchgangs weiter betreut werden.

Erste Ergebnisse

Die Einführung von Energiesparmodellen stößt bei den teilnehmenden Schulen trotz des engen Zeitbudgets auf großes Interesse. So ist zu erkennen, dass die Teilnehmer in den Projekten eigenständige Fragen und Ideen entwickeln sowie kreative Lösungsvorschläge unterbreiten.

Bis Mitte Dezember wurden in den teilnehmenden sechs Schulen insgesamt 58 Mängel oder Schwachstellen gefunden. Entsprechende Maßnahmen wurden erarbeitet und zum Teil umgesetzt. Dabei handelt es sich vor allem Dinge, die durch Nutzerverhalten zu beeinflussen sind, zum Beispiel:

  • Licht brennt auch nach Verlassen der Räume – Nutzerverhalten ändern: Lichtschalter markieren
  • Fensterlüftung häufig auf Kippmodus – Energieverantwortliche für das Schließen von Türen und Fenstern benennen
  • Tiefe Raumtemperaturen am Morgen, weil die Hausmeister früh gelüftet haben – späteres Lüften durch Lehrer
  • Heizungssteuerung bislang ohne Ferienbetrieb – Umprogrammieren der Heizungssteuerung

Hinzu kommt die Überprüfung technischer Mängel und Maßnahmen durch das Bauamt des Landkreises Teltow-Fläming. Dazu gehören beispielsweise fehlende Thermostate, Dämmung von Außenwänden hinter den Heizkörpern, Reparatur und Austausch von Fenstern.

Beispiel Friedrich-Gymnasium

Im Friedrich-Gymnasium Luckenwalde spüren 20 Schüler der Klasse 10 als Energieteam die „Energiefresser“ auf. Dabei werden sie von ihrer Lehrerin Annette Dalbock und dem Berater Hartmut Oswald betreut. Die Schüler informieren mit Plakaten und Hinweisen die Mitschüler über ihre Arbeit und deren Ergebnisse. Das Thema Energiesparen wird in den Unterricht integriert. So standen zum Beispiel am 30. Januar 2013 elektrische Geräte und die Beleuchtung im Mittelpunkt.

Träger und Unterstützer

Das Schulprojekt wird mit Finanzmitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Zusammenarbeit mit dem Projektträger Jülich (PTJ) zu 85 Prozent gefördert. Im Rahmen eines Vergabeverfahrens wird ein Auftragnehmer für die Beratungsleistungen innerhalb des Projekts ermittelt. Auftragnehmer für die Beraterleistungen ist das Unabhängige Institut für Umweltfragen e. V.

Die Schulen erhalten für die Teilnahme am Projekt Prämien.

 

Frau W. Neumann
Klimaschutz-Koordinierungsstelle

Sachbearbeiterin Klimaschutz

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Landkreis Teltow-Fläming

Am Nuthefließ 2
14943 Luckenwalde

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