Gutshaus Märkisch Wilmersdorf

Das Gutshaus in Märkisch Wilmersdorf.

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2015 vorgestellt.

Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen.

Das Kalenderblatt September widmet sich dem Gutshaus in Märkisch Wilmersdorf.

Denkmal seit 1982

Mit der Denkmalerklärung des Rates des Kreises Zossen, Abteilung Volksbildung, wurde am 25. Oktober 1982 das „ehemalige Schloss in Märkisch-Wilmersdorf“ in die Denkmalliste eingetragen. Dies war verbunden mit dem Hinweis, dass hier nun ein Kinderheim untergebracht sei. Der dazu gehörende große Landschaftspark hatte bereits 1976 den Schutzstatus erhalten.

Historischer Hintergrund

Märkisch Wilmersdorf wird erstmals 1346 erwähnt und ist heute ein Ortsteil der Stadt Trebbin. Ab ca. 1680 bürgerte sich die Bezeichnung „Wendisch-Wilmersdorf“ (bis 1937) ein und gehörte zur Herrschaft Zossen. 1684 wurde der Ort von Henning Bernd von Schwerin erworben und blieb bis 1933 in Familienbesitz. Nach der Enteignung 1945 diente das Anwesen als Wohnsitz für Umsiedler, wurde Teil einer Schule und als Kinderheim genutzt.

Zum Gebäude

Das Herrenhaus ist im Kern ein eingeschossiger Putzbau, der 1801 unter Graf Friedrich August Leopold von Schwerin errichtet wurde. Hundert Jahre später, 1901, erhielt das nun zweieinhalbgeschossige Haus sein heutiges repräsentatives Aussehen im Stil der Tudorgotik mit Zinnenkranz und Mittelrisalit. Zu diesem Umbau gehörte im Inneren eine moderne Ausstattung mit Strom, Wasseranschluss und einem Essensaufzug.

Vom bescheidenen Gutshaus zum repräsentativen Landsitz

So bietet das Herrenhaus ein interessantes und spannendes Beispiel für die in Wilhelminischer Zeit gängige Praxis, durch aufwendige Um- und Ausbauten aus ehemals bescheidenen Gutshäusern repräsentative Landsitze zu machen. Es galt, den Wohlstand und den Status der Besitzer zur Schau zu stellen.

Die Neogotik war im Kaiserreich eher der Stil für Sakralbauten. Der Tudorstil knüpft in Preußen eher an Schinkel und seine Nachfolger an, was sich an den romantisierenden Schlossbauten der Pfaueninsel und in Babelsberg festmachen lässt. Unter dem Begriff Tudogotik versteht man in der englischen Baukunst übrigens die letzte Phase des gotischen Stils zur Renaissance während der Herrschaft des Hauses Tudor (1485 bis 1603).

Der Park gehört zu den größten seiner Art in Brandenburg. Durch mangelnde Pflege und der durch die Melioration  erfolgten Grundwasserabsenkung kam es zu einem erheblichen Verlust am einst so vielfältigen Baumbestand.

Der neue Eigentümer des Gutshauses setzt neben der erfolgten Sanierung des "Schlosses" neben den finanziellen Mitteln vor allem eine große Leidenschaft in die Wiederherstellung des ehemaligen englischen Landschaftsparks ein. So war unlängst die Deutsche Dendrologische Gesellschaft zu Gast, um dessen Revitalisierung zu unterstützen.

Auch der Wirtschaftshof genießt Denkmalschutz

Mittlerweile gehört auch der Wirtschaftshof zum Denkmal, was nicht nur den räumlichen und wirtschaftlichen Zusammenhang von herrschaftlichem Wohnen und landwirtschaftlicher Produktion dokumentiert.

Insbesondere jene Gebäude, die die auf das Schloss und den Gutspark zuführende Allee flankieren, sind wichtige Bestandteile des Ensembles.

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