Neue Hütte in Glashütte

Die Neue Hütte im Museumsdorf Baruther Glashütte. | Foto: Landkreis TF

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2017 vorgestellt.

Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen. Das Kalenderblatt April widmet sich der "Neuen Hütte" im Museumsdorf Glashütte.

Inmitten des bewaldeten Baruther Urstromtals befindet sich etwa 10 Kilometer südöstlich der Stadt Baruth/Mark das heutige Museumsdorf Glashütte.

1716 beauftragte Graf Friedrich Sigismund zu Solms-Baruth den Lieberoser Glasmachermeister Bemsdorf mit der Leitung einer neu zu errichtenden Glashütte. Er bekam dafür ein 7 Hektar großes Areal zugewiesen. Hintergrund war der infolge von Sturmschäden in den gräflichen Wäldern angefallene Holzreichtum. Hier wohnten bis zu 500 Menschen und produzierten jährlich bis zu einer Million Lampenschirme aus Glas.

Herausragende Bedeutung

Glashütte ist das am geschlossensten und ursprünglichsten bewahrte Beispiel einer industriedörflichen Anlage des 19. Jahrhunderts im Land Brandenburg. Damit hat es eine herausragende städtebauliche und siedlungsgeschichtliche Bedeutung.

Der Komplex aus Hüttenwerk, zugehörigen Nebengebäuden, Wohnstätten der Beschäftigten sowie Bauten der örtlichen Infrastruktur blieb in seiner Gesamtheit erhalten. Die älteren Wohngebäude lassen mit ihrer Anordnung um großzügige, begrünte Platzräume eine bewusste Planung erkennen.

Auch die Einbettung in die umgebende Landschaft hat sich unverfälscht, ohne jüngere Erweiterungen und „Ausfransungen“ bewahrt. Damit lässt sich auf eine heute auch sonst in Deutschland seltene Weise das Aussehen eines Gewerbestandorts abseits der Städte nachvollziehen.

Geschichte des Gebäudes

Im Zuge der Industrialisierung, die auch Glashütte erreichte, wurde 1861 die "Neue Hütte" errichtet (Hüttenweg 21). Veränderungen erfolgten während der 1950er-Jahre mit dem Ein- bzw. Anbau von 13 Kühlöfen. Die meisten von ihnen wurden in den 1990er-Jahren wieder entfernt und die ursprünglichen Fensterformen wieder hergestellt. Dennoch blieben beispielhaft einzelne der Kühlöfen in der Mitte der südlichen Längsseite erhalten.

Beim Gebäude der "Neuen Hütte" handelt sich um einen großen, eingeschossigen zur Straße hin traufständigen roten Sichtziegelbau. Er hat ein steiles Satteldach mit einer erneuerten Biber-Kronendeckung und Lüftungsaufbau. Unter der Traufe verläuft ein Zickzackfries, das so genannte „Deutsche Band“, wie man es von der Backsteingotik kennt. Die Giebelseiten werden  durch Ecklisenen eingefasst und sind mit fünf Rundbogenfenstern sowie einer Rosette in der Giebelspitze versehen.

Im Zentrum der großen Produktionshalle mit dem offenen Dachraum stehen die Öfen und die Arbeitsbühne aus den 1950er-Jahren. Der industrielle Charakter manifestiert sich im Dachraum mit einer doppelt stehenden Stuhlkonstruktion und den kräftigen Spannriegeln und Schrägstreben.

Mit dem Aufschwung im 19. Jahrhundert und dem Bau der "Neuen Hütte" wurde zusätzlicher Wohnraum benötigt. Es entstanden - ebenfalls noch in Ziegelfachwerk, jedoch mit ausgebautem Drempel und flachgeneigten Pfettendächern - die Bauten Hüttenweg 2 bis 4.

Das Museumsdorf Baruther Glashütte ist heute ein erlebnisreiches und ganzjährig attraktives Ausflugsziel inmitten der Natur. Eine Museumsherberge und eine Pension bieten Quartier, und für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.

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