Remise in Luckenwalde

Die Remise in Luckenwalde. | Foto: Landkreis TF

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2016 vorgestellt.

Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region schärfen.

Auf den schmalen, an die Nuthe reichenden Grundstücken an der Breiten Straße 12-13 stand ehemals die Brauerei Fähndrich, die größte der Stadt. Sie wurde in einem stark ruinösen Zustand abgerissen, bevor die verbliebenen Baulichkeiten 1992 unter Denkmalschutz gestellt wurden.

Foto: Landkreis TF
Foto: Landkreis TF

Erhalten blieb die so genannte Remise auf der der Brauerei zugewandten früheren Hofseite. Es handelt sich um einen repräsentativ gestalteten Kopfbau mit einem geschwungenen vorgeblendeten Schaugiebel in phantasievollen Formen.

Auffallend als Blickfang ist vor allem die Rundbogenblende mit dem darin liegenden Okulus. Verstärkt wird das repräsentative Äußere noch durch roten und gelben Ziegel im Wechsel zu den verputzten Flächen.

Hier waren wahrscheinlich die damals gebräuchlichen Fuhrwerke untergestellt. Im zur Nuthe gewandten hinteren Teil schließt sich direkt das ehemalige Stallgebäude an, in dem die Brauereipferde untergebracht waren. Dieser Gebäudeteil war symmetrisch gegliedert mit einer mittig stehenden Ladeluke im Obergeschoss, wo sich auch die Tenne befand und die Stallnutzung augenfällig machte

Der hintere Teil der Remise, also das Stallgebäude wurde im Zuge des Ausbaus des Nuthe-Parks 2005 um die Hälfte gekappt.

Baukünstlerische und -geschichtliche Bedeutung

Remise und Stall besitzen eine baukünstlerische und baugeschichtliche Bedeutung. Das Stallgebäude mit seinem später angefügten Kopfbau ist ein einprägsames Beispiel für ein aufwendig und dekorativ gestaltetes Wirtschaftsgebäude im Stil des Historismus, das aus Gründen der Repräsentation seine architektonische Gestalt unabhängig von seiner Funktion erhielt.

Der dekorative Giebel, der sich der Hofseite der Brauerei zuwandte, ist dem Gebäude nur vorgeblendet. Hier werden der Aufschwung und das Wachstum der Brauerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts visualisiert.Umso bemerkenswerter ist, dass sich dieses Bedürfnis nach Zurschaustellung nicht nur auf der Straßenseite zum Boulevard zeigte, sondern eben auch der Gestaltung der Hofgebäude große Bedeutung beigemessen wurde.

Die innerstädtische Lage und die beschriebene Präsenz unterstreichen auch die ortsgeschichtliche Bedeutung des ehemaligen Ensembles, das neben den neuen Fabrikbauten für den gewerblichen Aufschwung Luckenwaldes stand.

Schön, dass sich solche Details wie die altertümlich anmutende Porzellan-Isolatoren im Zentrum der Fassade erhalten haben.

Seit der Sanierung beherbergt die ehemalige Remise das RegionalCenter Teltow-Fläming der Industrie- und Handelskammer Potsdam.

Besonders reizvoll im Frühjahr anzusehen... | Foto: Landkreis TF

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