Taubenhaus in Seehausen

Taubenhaus in Seehausen. | Foto: Landkreis TF

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2016 vorgestellt.

Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen.

Das Kalenderblatt des Monats August 2016 widmet sich dem Taubenhaus in der Dorfstraße 31 von Seehausen. Der Ortsteil der Gemeinde Niedergörsdorf befindet sich ganz im Südwesten des Landkreises Teltow-Fläming. In der Dorfstraße von Seehausen existieren noch einige Hofanlagen, in deren Mitte die so genannten "Taubenhäuser" oder auch "Taubentürme" den ehemaligen Wohlstand der Hofbesitzer dokumentieren. Ein besonders aufwendig gestaltetes und vorbildlich restauriertes Taubenhaus steht in der Dorfstraße 31.

Taubenhaltung hat auch in unserer Region eine lange Tradition. | Foto: pixabay

Wissenswertes zur Taubenhaltung

Tauben wurden unter anderem schon seit der Antike als Delikatessen geschätzt. Da ein Taubenpaar im Jahr immerhin einen Doppelzentner Körner verzehrt, war der Kreis der Taubenhalter zunächst einer privilegierteren Schicht (Adelige, Klerus) vorbehalten.

So änderte sich die Taubenhaltung erst mit den schnell steigenden Erträgen im Feldbau seit dem späten 18. Jahrhundert. Die Haltung der Tiere gehörte dann Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts zu fast jedem Bauernhof. Dafür wurden häufig eindrucksvolle und dorfbildprägende Taubenhäuser errichtet. Anfangs wurden viele dieser Baulichkeiten noch aus Holz gefertigt, bevor sich die Backsteinbauten der besseren Haltbarkeit wegen durchsetzten.

Taubenhaus in Seehausen. | Foto: Landkreis TF

Ein besonderes Prachtstück ist das Taubenhaus in der Dorfstraße 31 von Seehausen. Es wurde architektonisch aufwendig gestaltet und hat eine dekorative roten Ziegelgliederung. Das Satteldach verfügt an seiner Schauseite über ein auffällig gestaltetes Freigespärre. Im Erdgeschoss befanden sich hinter der rundbogigen Tür und den Fenstern der Abort sowie ein Kleinviehstall für Gänse und ein Stall für den Eber.

Die obere Etage, der eigentliche Taubenschlag, weist spitzbogige Öffnungen auf. Dabei sind die Einflugöffnungen aus Formsteinen gestaltet. Es handelt sich hier um ein besonders repräsentatives Beispiel dieses Bautyps, den sich wohl nur ein wohlhabender Bauer hatte leisten können.

Aufmerksamkeit für noch erhaltene Exemplare

Ende des vergangenen Jahrhunderts wurden viele Taubenhäuser abgerissen. Sie hatten ihre Funktion verloren und standen - mitten auf dem Hof befindlich - den modernen landwirtschaftlichen Maschinen im Wege.

Die noch erhaltenen Taubenhäuser, nur einige stehen unter Denkmalschutz, bedürfen unserer Aufmerksamkeit, da in der Mark Brandenburg die Taubenhaltung eine lange Tradition aufweist und fast jeder Bauernhof solche funktionalen Mehrzweckbauten besaß.

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