Wächterhaus Niedergörsdorf

Die Gemeinde Niedergörsdorf, im Herzen des Flämings gelegen, befindet sich im Süden unseres Landkreises in unmittelbarer Nähe zur Stadt Jüterbog. Von der Straße zwischen Dennewitz und Niedergörsdorf zweigt nach Norden eine ca. 200 Meter lange Allee ab. An ihrem Ende stehen auf einer Anhöhe ein Denkmal und kurz unterhalb davon das Wächterhaus.

Ehrung für die Gefallenen der Befreiungskriege

König Friedrich Wilhelm III beschloss 1816, die Gefallenen der Befreiungskriege durch gusseiserne Denkmäler zu ehren; an sechs Schlachtorten, darunter Dennewitz, wo am 6.September 1813 preußische Truppen unter den Generälen Bülow und Tauentzien die napoleonische Armee unter Marschall Ney schlugen. Da ein Vormarsch der Franzosen auf Berlin verhindert werden konnte, sollten auf Wunsch des Königs ähnlich gestaltete Ehrenmale errichtet werden. Sie wurden nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel in der Königlichen Eisengießerei in Berlin hergestellt. Weitere erhaltene Denkmäler der Befreiungskriege stehen in Großbeeren und auf dem Kreuzberg in Berlin. Zu solchen Denkmalanlagen gehörte ein ebenfalls von Schinkel entworfenes „Wächterhaus“; zum Wächter pflegte man einen Kriegsinvaliden zu bestellen.

Rückbesinnung auf die Gotik

Der nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel entstandene Obelisk auf dem Denkmalsberg in Niedergörsdorf | Foto: Landkreis TF

Das Denkmal für die Schlacht von Dennewitz wurde ein Jahr später am 6.September 1817 eingeweiht. Das Wächterhaus selbst entstand einige Jahre später und wurde auch als „Wärter- oder Invalidenhaus“ bezeichnet. Gebaut wurde ein eingeschossiger, von einem Satteldach gedeckter Sichtziegelbau, der stilistisch in Übereinstimmung mit dem Denkmal in gotisierenden Formen ausgeführt wurde. Die Giebelseiten sind durch spitzbogige Putzblenden und halbkreisförmige Blindfenster gegliedert.

Die Rückbesinnung auf die gotische Architektur bedeutete eine nationale Hinwendung auf ein geeintes Reich, wie es einmal das „Heilige römische Reich deutscher Nation“ gewesen war. In enger Beziehung dazu steht auch das Eiserne Kreuz, welches das Feld über dem Eingang des kapellenähnlichen Gebäudes dominiert. Das auch als EK bezeichnete Kreuz war eine ursprünglich preußische, später deutsche Kriegsauszeichnung, die vom preußischen König Friedrich Wilhelm III am 10.März 1813 in Breslau für den Verlauf der Befreiungskriege in drei Klassen gestiftet wurde. Das erste Eiserne Kreuz verlieh übrigens der König persönlich seiner 1810 verstorbenen Gemahlin Luise posthum. Aber wie erwähnt, waren der Anlass der Ordensstiftung die beginnenden Befreiungskriege gegen die Vorherrschaft des napoleonischen Frankreich in Mitteleuropa.

1910 wurde gegenüber vom Wächterhaus die so genannte „Ruhmeshalle“ errichtet, die ein Museum beherbergte. Der im Zweiten Weltkrieg beschädigte Bau wurde 1958 abgebrochen.

Das Dennewitzer Denkmal-Ensemble ist die einzige der von Schinkel entworfenen Anlagen, bei denen sich auch das Wächterhaus und bedeutende Teile der auf Planungen Lennés beruhenden gärtnerischen Gestaltung erhalten haben. Heute bewohnt eine Familie das vorbildlich sanierte Haus und genießt die Abgeschiedenheit des Ortes und die winterlichen Schlittenfahrten die Allee hinunter.

Wächterhaus in Niedergörsdorf | Foto: privat
Das Eiserne Kreuz - Detail am Giebel des Wächterhauses | Foto: privat

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