Wohnhaus Puschkinstraße 28 in Luckenwalde

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2015 vorgestellt.
Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen.
Das Kalenderblatt Februar widmet sich dem Wohnhaus Puschkinstraße 28 in Luckenwalde.

Denkmal des Monats Februar: Villa in der Puschkinstraße 28 in Luckenwalde | Foto: Landkreis TF

Das Gebäude in der ehemaligen Karlstraße, heute Puschkinstraße, lässt noch heute seinen vornehmen, gutbürgerlichen Charakter erkennen. Neben weiteren Häusern in der unmittelbaren Nachbarschaft ist es ein wichtiges und repräsentatives Beispiel für das gehobene Wohnen in der Zeit um 1880.

Das Einfamilienhaus ist ohne wesentliche Veränderungen erhalten geblieben. Es handelt sich um einen Ziegelbau mit Stuckgliederung; das Hauptgeschoss erhebt sich über einem verputzten Sockel mit einem übergiebelten Mittelrisalit. Der ebenfalls übergiebelte in der Tiefe liegende Eingang befindet sich auf der linken Schmalseite des Hauses. Auch hier hat der Architekt großen Wert auf die axiale Symmetrie im Fassadenaufbau geachtet.

Tor zur Villa in der Puschkinstraße 28 in Luckenwalde | Foto: Landkreis TF

Es ist schön zu sehen, wie viele Details sich aus der Bauzeit erhalten haben, genannt seien hier nur das schmiedeeiserne Gartentor mit der Einfriedung aus der Zeit um 1910, die Haustür und die Fenster mit ihren Stuckumrahmungen. Daher besitzt das Haus eindeutig eine baugeschichtliche und auch volkskundliche Bedeutung.

Den Akten ist zu entnehmen, dass zu Beginn der 1930er-Jahre die Firma Steinberg, Herrmann & Co. Eigentümerin des Hauses war. Beide Hutfabrikanten waren auch die Auftraggeber für die berühmte Hutfabrik von Erich Mendelsohn von 1923.

Das Haus in der Puschkinstraße besitzt zudem eine ortsgeschichtliche Bedeutung, da es sich um ein aussagekräftiges Dokument der sich zunehmend entwickelnden wirtschaftlichen Blütezeit Luckenwaldes zur Kaiserzeit handelt. Diese hatte seit den 1870er-Jahren die auf einer jahrhundertealten Tradition beruhende Tuchindustrie abgelöst und der Stadt zu ihrem enormen Aufschwung verholfen.

Es entstanden nicht nur Fabrikbauten und gründerzeitliche Mietwohnquartiere, sonder eben auch repräsentative Wohnhäuser und Villen für die Fabrikbesitzer bzw. eine großbürgerliche Schicht, die von der wirtschaftlichen Blüte profitierte. Diese Wohnhäuser findet der Betrachter vereinzelt im Stadtbild, da es in Luckenwalde nicht – wie beispielsweise in Berlin – zur Anlage separierter Villenkolonien kam. Ein Gang durch die Puschkinstraße bietet daher dem Architekturliebhaber viele interessante Einblicke.

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