Der Denkmalpflegepreis des Landkreises Teltow-Fläming wurde am 6. September 2024 zum elften Mal verliehen. Im Rahmen einer kleinen Festveranstaltung mit geladenen Gästen wurden die Preisträger geehrt. Allen gemeinsam ist, dass sie sich um den Erhalt und die Nutzung von Zeitzeugen bemühen, die die Geschichte des Landkreises in besonderer Art und Weise spiegeln und Identität stiften.
Ausgezeichnet wurden:
Die Feierstunde fand in der Kirche Heinsdorf statt, deren Förderverein im Jahr 2022 für sein besonderes Engagement geehrt wurde. Der Verein, die Mittelbrandenburgische Sparkasse und viele Helferinnen und Helfer haben die Durchführung der diesjährigen Veranstaltung unterstützt.
Landrätin Kornelia Wehlan nahm in ihrer Rede Bezug auf das Motto des Tages des offenen Denkmals 2024, der unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ stand. Als solche würdigte sie auch die lieb gewordene Vertrautheit unserer gebauten Umgebung. In Zeiten von Klimawandel und Energiewende erinnerte sie daran, dass Denkmale zu den nachhaltigsten Dingen gehörten, die man sich vorstellen könne.
Herzlich dankte sie den Geehrten für ihr Engagement und betonte: "In Zeiten knapper Kassen – aber nicht nur dann – sind es vor allem die privaten Initiativen Einzelner oder von Vereinen, die zum Erhalt und zur Pflege der Denkmale beitragen. Sie zeigen, dass Denkmalschutz nicht, wie in der Öffentlichkeit gern verkannt, nur eine ‚Last‘, sondern auch eine Lust sein kann – eine Aufgabe, der man sich gern stellt, ein Projekt, dem man sich widmet, ein Schritt in die Vergangenheit mit Blick in die Zukunft. All das würdigt der Denkmalpflegepreis Teltow-Fläming.“
Dieter Thomas Boos ist ein „Überzeugungstäter“. Nachdem er das Schützenhaus im Zossener Stadtteil Nächst Neuendorf erfolgreich saniert hatte, war das Abenteuer Denkmalschutz für ihn noch längst nicht abgeschlossen.
In der Kreisstadt warteten neue Herausforderungen. Dort legte man ihm um 2016 die sanierungsbedürftigen Gebäude in der Baruther Straße 5 und 6 ans Herz. Sie sollten als ortsgeschichtlich und städtebaulich markante und bedeutende Zeugnisse der Stadtgeschichte unbedingt bewahrt werden. Zwei „schlafende Schönheiten“ in einem erbarmungswürdigen Zustand, die Nummer 5 bereits ein Abbruch-Kandidat …
Da musste das Luckenwalder Stadtplanungsamt viel Überzeugungsarbeit leisten und so manches „Schönreden“ – mit Erfolg! Dieter Thomas Boos erwarb die Gebäude und begann eine sehr sorgfältige Sanierung und Modernisierung. Als Bauherr und Architekt hat er den Spagat zwischen denkmalpflegerischen Anforderungen und einer zeitgemäßen, modernen Wohnnutzung sehr gut bewältigt.
Und damit nicht genug. Es scheint ein besonderer Zauber von den unsanierten Luckenwalder Denkmalen auszugehen, denn später nahm Herr Boos auch die Gebäude Markt 8 sowie weitere Häuser in der Baruther Straße unter seine Fittiche.
Mit Beständigkeit, Fleiß und Geschick hat er dafür gesorgt, dass aus den einstigen „Kummer-Objekten“ Schmuckstücke und Hingucker geworden sind – stets in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde. Für sein großes Engagement wird er mit dem Denkmalpflegepreis des Landkreises Teltow-Fläming ausgezeichnet.
Nicht umsonst wird sie als „die gute Seele“ von Kloster Zinna bezeichnet, denn seit mehr als 30 Jahren ist Ingrid Rosenzweig aufs Engste mit dem Ort, der Klosteranlage und ihrer Geschichte verbunden.
Sie kennt die Kirche wie keine Zweite und betreut seit Jahren diese fast immerwährende Baustelle mit Engagement und einer besonderen Herzlichkeit. Davon schwärmen nicht nur Handwerker, Architekten und Restauratoren. Alle am Bau Beteiligten können ein Loblied auf sie anstimmen. Egal, ob es um die Organisation, den Informationsaustausch oder eine freundliche Stimmung bei den Baubesprechungen geht – Ingrid Rosenzweig hat die Fäden in der Hand.
Bekannt, ja geradezu berühmt, sind ihre Führungen durch das Kloster. Weil sie gern in Archiven nach der Geschichte des Klosters und des Ortes forscht, hat sie ein umfangreiches Wissen, das sie gern und kompetent an Gäste vermittelt. Dank ihrer Mitarbeit an der Sanierung ist sie ganz nah am Geschehen und kann aus erster Hand Auskünfte zur Regional- und Baugeschichte geben. Es ist ein besonderes Glück, wenn jemand das bei einem der wichtigsten Denkmale des Landkreises so kompetent tun kann …
Auch als Vorsitzende des Heimatvereins hat Ingrid Rosenzweig dafür gesorgt, dass es dem Ort und der Kirche gut geht. Für ihr umfangreiches Engagement wurde sie erst kürzlich mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Wir reihen uns gern ein und ehren sie mit dem Denkmalpflegepreis des Landkreises Teltow-Fläming.
Frank Rückert ist an der Geschichte unseres Landkreises sehr interessiert. Nicht von ungefähr also hat er vor einigen Jahren der Unteren Denkmalschutzbehörde angeboten, mit seinen Mitarbeitern oberirdisch sichtbare Bodendenkmale wie slawische Burgwälle, mittelalterliche Turmhügel und bronzezeitliche Hügelgräber zu vermessen und die Lagepläne zur Verfügung stellen. All das macht er unentgeltlich, um als mittelständischer Unternehmer einen Beitrag zur archäologischen Denkmalpflege zu leisten. Im Verlauf der vergangenen Jahre wurden so fünf Bodendenkmale sachgerecht vermessen:
Unser Landkreis verfügt über einen reichhaltigen Bestand von rund 1600 Bodendenkmalen – meist unsichtbar unter der Erdoberfläche verborgen. Nur rund zwei Prozent sind oberirdisch sichtbar. Sie haben ein großes touristisches Potenzial und können gut in Wanderwege und Stadtrundgänge eingebunden werden. Voraussetzung dafür ist eine genaue Erforschung und Vermessung bzw. Visualisierung, um nachhaltige Schutzkonzepte erarbeiten zu können.
Frank Rückert hat ein hervorragendes Verständnis für die Bau- und Bodendenkmalpflege. Für sein langjähriges Wirken wird er mit dem Denkmalpflegepreis des Landkreises Teltow-Fläming ausgezeichnet.
Mit der Verleihung des Denkmalpflegepreises würdigt der Landkreis Teltow-Fläming das Engagement im Dienst des Allgemeinwohls. Das betrifft nicht nur die ehrenamtliche Tätigkeit. Auch der Einsatz von Bauherrschaften für Denkmale über die gesetzlichen Forderungen hinaus soll entsprechend Anerkennung und nicht zuletzt Nachahmung finden. Dabei handelt es sich – ähnlich wie beim Teltow-Fläming-Preis – um eine Ehrung ohne finanzielle Zuwendung, die jedoch einen hohen ideellen Stellenwert genießt.
Die preisgekrönten Denkmale spiegeln die Vielfalt der historischen Zeugnisse wider. Sie vermitteln uns heute lebhafte Eindrücke von dem Leben unserer Vorfahren in der Region: Wohnhäuser, Kirchen, Mühlen, Industriebauten oder Militärdenkmale; ländliche Wirtschaftsbauten oder Fabrikantenvillen, aber auch Bodendenkmale aus allen Epochen seit der Jungsteinzeit gehören dazu.
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