Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2017 vorgestellt.
Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen.
Das Kalenderblatt März widmet sich der ehemaligen Post in Trebbin.
Das ehemalige Postamt von Trebbin steht inmitten der Bahnhofstraße. Sie verbindet die Berliner Straße mit der Bahnlinie, ist stark befahren und weist eine äußerst heterogene Bebauung auf. Deshalb muss der Fußgänger schon stehen bleiben, um das Gebäude der ehemaligen Post mit seiner markanten Architektur und dem seitlich aufragenden Turm wahrzunehmen.
Im Frühjahr 1896 beauftragte die Kaiserliche Post die Baufirma Ferdinand Binge mit der Planung und Ausführung des Gebäudes, das bereits ein Jahr später seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Der kompakte zweigeschossige Baukörper mit seinem Walmdach erhebt sich über einem hohen Sockelgeschoss.
Die Front wird durch Putzflächen geprägt, von denen sich die Gliederungselemente wie Faschen und Fensterrahmungen in Sichtziegeln absetzen.
Ein Fries mit gestaffelten Konsolen bildet den Übergang zum Dach. Die bauzeitlichen Fenster sind fast vollständig erhalten geblieben. Sie sind im Erdgeschoss mit schmiedeeisernen Gittern versehen. Ebenso stammt die große Eingangstür noch aus der Bauzeit, über der in eisernen Lettern die Inschrift „Postamt“ steht.
Linker Hand wird die Einfahrt zum Hof mit einem sehenswerten Tor aus großen schmiedeeisernen Flügeln abgeschirmt. Ein eingelassenes Ziegelornament lockert die große, grob verputzte Schmalseite auf.
Auf dem Hof steht eine kleine Remise mit zwei Stellplätzen, ein schlichter eingeschossiger Putzbau mit ziegelsichtigen Gliederungselementen.
Seine ortshistorische Bedeutung hat das Postamt als Zeugnis der rasanten Entwicklung der Stadt Trebbin im Zuge ihres wirtschaftlichen Aufschwungs im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts.
Von entscheidender Bedeutung war dafür der seit 1841 bestehende Anschluss der Stadt an die Berlin-Anhaltsche-Bahn. Die Bahnverbindung förderte die Industrialisierung der bis dahin von der Landwirtschaft lebenden Kleinstadt. Es siedelten sich erste Industriebetriebe z.B. für die Verwertung von Kalkstein, eine Zigarrenproduktion und eine Druckerei an. Das ging natürlich einher mit der Erweiterung der Stadt, bei der vor allem die Vorstadt zwischen Bahnhof und Altstadt entstand.
Das ehemalige Postamt vereint somit als Zweckbau und zugleich als staatliches Bauvorhaben sachlich-strenge und repräsentative Züge. Die Architektur zitiert historische Vorbilder, reduziert sie jedoch soweit, dass ihre Herkunft unbestimmt bleibt. Der aufmerksame Betrachter wird dennoch die historische und bauhistorische Bedeutung des Hauses zu würdigen wissen.
Landkreis Teltow-Fläming
Am Nuthefließ 2
14943 Luckenwalde
Telefon: +49 (0)3371 608-0
Fax: +49 (0)3371 608-9000
www.teltow-flaeming.de
info@teltow-flaeming.de
Sprechzeiten
Möglichst nach Terminvereinbarung und telefonisch:
Di. 9 bis 12 und 13 bis 15 Uhr
Do. 9 bis 12 und 13 bis 17.30 Uhr
An folgenden Tagen ist die Verwaltung geschlossen:
Freitag, 10. Mai 2024
Freitag, 4. Oktober 2024
Freitag, 1. November 2024
Montag, 30. Dezember 2024
Gesonderte Sprechzeiten:
Kfz-Zulassungsstellen und Führerscheinstelle