Derzeit kann man auch in unseren Breiten wieder vermehrt Fledermäuse beobachten - doch im rechtlich korrekten und gesundheitlich unbedenklichen Umgang mit den vom Aussterben bedrohten Tieren sind verschiedene Dinge zu beachten. Dietlind Biesterfeld, Beigeordnete und zuständige Dezernentin: „Es ist gerade an lauen Sommerabenden für Groß und Klein eine Freude, die eleganten Tiere in der Abenddämmerung über Tümpel und Teiche und durch den Abendhimmel flattern zu sehen. Doch es ist auch Vorsicht geboten, wenn eine Fledermaus hilflos aufgefunden wird. Deshalb hat das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Teltow-Fläming gemeinsam mit dem Umwelt- und dem Gesundheitsamt wichtige Hinweise entwickelt, um deren Beachtung wir in eigenem und im Interesse des Tierschutzes bitten.“
Besonders interessant sind die kleinen possierlichen Tierchen für Kinder, die dann auch gern mal die Fledermäuse anfassen oder sogar mit ihnen spielen. Vielen Eltern oder dem pädagogischen Personal fällt leider erst später ein, dass bei Fledermäusen in Deutschland auch vereinzelt Tollwutviren gefunden werden. Die Angst vor einer Ansteckung ist dann bei den Betroffenen groß. Es ist zwar Eile geboten, aber Panik sollte auf jedem Fall vermieden werden.
Alle heimischen Fledermausarten sind nach dem Naturschutzrecht streng geschützt, weil ihre Bestände bedroht sind. Ursache dafür sind eine mit Giften belastete Umwelt, eine geringe landschaftliche Vielfalt und der Rückbau geeigneter Unterschlupfmöglichkeiten. Es ist grundsätzlich verboten, die Tiere aus der Natur zu entnehmen. Dies ist nur dann erlaubt und aus Sicht des Artenschutzes sinnvoll, wenn ein Tier offensichtlich hilflos ist. Alle bei uns heimischen Fledermäuse sind Insektenfresser; daher sind sie auch im direkten Wohnumfeld überaus nützliche Nachbarn.
Die Fledermaustollwut ist eine Infektionskrankheit. Sie wird durch Viren übertragen, die sich vom klassischen Tollwutvirus der Fuchstollwut unterscheiden. Es wurde bislang nur in sehr seltenen Einzelfällen auf bestimmte Haustiere oder auf den Menschen übertragen. Genau wie bei der Fuchstollwut verläuft aber die einmal ausgebrochene Erkrankung beim Menschen in der Regel tödlich. Übertragen wird die Tollwut durch Biss- oder Kratzverletzungen oder über den Schleimhautkontakt mit Speichel.
Wie weit der Erreger in der Fledermauspopulation tatsächlich verbreitet ist und welche Fledermausarten betroffen sind, ist nicht mit letzter Sicherheit bekannt. Untersuchungen der Fledermäuse finden nur statt, wenn Bissverletzungen gemeldet wurden oder wenn es Kontakt zwischen Kindern und Fledermäusen gab und die Fledermäuse verstorben sind. Im Landkreis Teltow-Fläming wurden 2013 und 2015 Tollwutviren bei jeweils einer Fledermaus nachgewiesen. Deutschlandweit gab es 2025 bislang 12 Meldungen zu Fledermäusen, bei denen das Tollwutvirus nachgewiesen wurde, darunter einen Fall aus der Hauptstadt Berlin und keinen Fall aus dem Land Brandenburg.
Oft ist es unklar, warum eine Fledermaus aufgefunden wird. Hat sie sich verflogen oder ist sie tatsächlich hilfsbedürftig? Bevor das Tier aufgehoben wird, kann ein Anruf bei einer der unten aufgeführten Kontaktpersonen Klarheit bringen. Hierbei wird festgestellt, ob das Tier einem Experten vorgestellt werden, tierärztliche Hilfe benötigt oder einfach in Ruhe gelassen werden sollte.
Trotz ihres possierlichen Erscheinungsbildes sind Fledermäuse mitunter wehrhaft und möchten nicht berührt werden. Deshalb sollte der Kontakt möglichst vermieden bzw. in Absprache mit einem der Sachverständigen auf das dringend notwendige Maß beschränkt werden. Danach empfiehlt sich gründliches Händewaschen mit Seife.
Sind ein Transport oder eine vorübergehende Unterbringung notwendig, darf das Tier keinesfalls mit bloßen Händen angefasst werden. Dazu sollte man unbedingt Arbeits- oder Gartenhandschuhe tragen oder ggf. ein Handtuch benutzen.
Die Fledermaus sollte behutsam in einen kleinen Karton gesetzt werden, zum Beispiel einen kleinen, ausbruchssicheren Schuhkarton mit Lüftungslöchern und einem kleinen Polster aus zusammengeknülltem Küchenpapier. Wichtig ist, sie so bald wie möglich an den endgültigen Bestimmungsort zu transportieren. Dabei sollte der Karton kühl stehen, auf keinen Fall in der Sonne.
Wer Kontakt mit einer Fledermaus hatte und nicht ausschließen kann, dass er mit den winzigen Zähnen oder Krallen verletzt worden ist, der sollte möglichst sofort eine ärztliche Beratungsstelle aufsuchen. Das gilt auch, wenn ein Kind unbeaufsichtigt mit einer Fledermaus umgegangen ist.
Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt
03371 608 2200
03371 608 9040
veterinaeramt@teltow-flaeming.de
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Di. 9 bis 12 und 13 bis 15 Uhr
Do. 9 bis 12 und 13 bis 17.30 Uhr
Freitag, 2. Januar 2026
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