Die Ausstellung ist bis zum 26. Januar 2025 in der Galerie im Kreishaus zu sehen und kann Montag bis Sonntag von 8 bis 18 Uhr besucht werden.
„Wir lebten wie auf einer Insel in einem immer stürmischer werdenden Meer“
(Ester Dubester aus Tel Aviv, 1936 bis 1938 in Ahrensdorf)
Die Hachschara-Stätte Landwerk Ahrensdorf bei Trebbin war von 1936 bis 1941 Ausbildungsstätte für jüdische Jugendliche zur Vorbereitung auf die Auswanderung und ein Leben im damals britischen Mandatsgebiet Palästina. Ihre Geschichte wurde seit 1989 unter Federführung von Dr. Herbert Fiedler und seiner Frau Ruth vom inzwischen aufgelösten Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara Landwerk Ahrensdorf e. V. erforscht. Dabei entstand eine umfangreiche Sammlung von Fotos, Zeitzeugeninterviews, persönlichen Objekten und schriftlichen Quellen, die 2014 an das Kreisarchiv Teltow-Fläming übergeben wurde.
Um das Thema wieder mehr in den Fokus der regionalen Geschichtsvermittlung zu rücken, hat ein Team unter Koordinierung des Museums des Teltow und in Kooperation mit dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien Potsdam eine neue Ausstellung erarbeitet. Sie greift auf die seinerzeit gesammelten Dokumente zurück und erzählt die Geschichte des Landwerks Ahrensdorf vor dem Hintergrund der Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung von Jüdinnen und Juden im nationalsozialistischen Deutschland. Auch die Biografien der damals jungen Menschen werden beleuchtet.
Die ehemalige Hachschara-Stätte Landwerk in Ahrensdorf, gelegen zwischen Luckenwalde und Trebbin, existierte von 1936 bis 1941. Das Landwerk diente als Lehrort der praktischen Ausbildung – Hachschara bedeutet soviel wie „Tauglichmachung“ – von jüdischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in solchen Landwerken vorbereitet wurden auf eine Ausreise nach Palästina. Sie sollten befähigt werden, den herausfordernden Alltag in einem Kibbuz zu bewältigen, wurden land- und hauswirtschaftlich ausgebildet, lernten Hebräisch, setzten sich mit religiösen Fragen, der jüdischen Kultur und Geschichte auseinander. Ihr Alltag war streng strukturiert.
Bereits mit dem Ende des Ersten Weltkrieges entstanden solche zionistisch geprägten Gemeinschaften. Feste Landwerke wurden dann vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus etabliert, um insbesondere für jüdische Jugendliche die Möglichkeit zu schaffen, Einreise-Zertifikate für Palästina zu erhalten.
In der damaligen Mark Brandenburg gab es rund ein Dutzend solcher Lehrorte.
Das Thema der Ausstellung wird auch in einer dreiteiligen Graphic Novel behandelt. Sie basiert auf den Erinnerungen ehemaliger Hachschara-Schülerinnen. Die Darstellung in Comicform soll vor allem Kindern und Jugendlichen den Einstieg in diesen Teil der deutschen Geschichte erleichtern. Die Hefte sind im Rahmen der Ausstellung erhältlich.
Mehr Informationen:
Matthias Schirmer vom Inforadio des RBB berichtet von der Ausstellungseröffnung. Seine Interviews werden nachzuhören sein in der Sendung "Geschichte aus der Nähe betrachtet".
Sendetermine:
Ab Erstausstrahlung wird der Beitrag auch im Internet zu finden sein: Geschichte | rbb24 Inforadio
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