Neue Integrations- und Gleichstellungsbeauftragte 100 Tage im Amt

Romy Powils unterstützt ehrenamtliches Engagement und Vernetzung – für die Integration von Zuwanderern und die Gleichstellung von Frauen und Männern

Seit gut 100 Tagen ist Romy Powils, die neue Integrations- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Teltow-Fläming, im Amt. „Ich bin überrascht und hoch erfreut zugleich, mit wie vielen tollen und engagierten Menschen ich in dieser Zeit schon zu tun hatte“, resümiert die diplomierte Translatorin für Spanisch und Portugiesisch und studierte Sozialarbeiterin ihre erste Zeit im neuen Job.

Auf eben dieses Engagement vor Ort setzt sie und will es künftig weiter ausbauen. „Ich sehe mich als Schnittstelle und Vermittlerin in den Bereichen Integration sowie kommunale und behördliche Gleichstellung. Das sind alles Gebiete, in denen man nur etwas erreicht, wenn man miteinander arbeitet, voneinander lernt und bereit ist, über den eigenen Tellerrand zu gucken“, so Romy Powils.

Romy Powils an der Kunstinstallation für Menschenrechte im Kreishaus, die dort einige Zeit zu sehen war. (Abb. Landkreis TF)

Vielfalt im Blick

Das wiederum ist nicht nur ihr Motto, sondern auch der Anspruch an ihre Arbeit. „Ich gehe gern auf andere Menschen zu und wollte immer im interkulturellen Kontext tätig sein. Vielfalt ist eine Bereicherung – so, wie es auch der Landkreis Teltow-Fläming in seinem Leitbild verankert hat. Ich freue mich, dass ich dieses Thema nun hier vor Ort vorantreiben kann und werde mich überall, wo es nur geht, für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung einsetzen, ehrenamtliche Initiativen unterstützen und Orte der Begegnung und des Austausches schaffen. Mir ist es wichtig, positive Effekte und Beispiele von Migration aufzuzeigen, aber auch die Herausforderungen und Probleme zu benennen, die sie mit sich bringt. “

Dafür hat Romy Powils gemeinsam mit den anderen Mitstreiterinnen aus dem Büro für Chancengleichheit der Kreisverwaltung Teltow-Fläming schon einiges getan oder geplant. In den ersten 100 Tagen hat sie vor allem viele Gespräche geführt, um konkrete Bedarfe zu ermitteln und herauszufinden, wo sie mit ihrer Arbeit anfangen kann und wo es Mitstreiter*innen gibt, denn sie will keine Einzelkämpferin sein. So hat sie sich als erstes ein Bild von den Unterkünften für Geflüchtete verschafft, Beratungsstellen aufgesucht, Kontakte zu Netzwerken wieder oder neu geknüpft und an Klausurtagungen teilgenommen.

Immer wieder Zeichen nach außen zu setzen, ist ihr wichtig. Vor dem Kreishaus wurde unter ihrer Regie zum wiederholten Mal die Regenbogenfahne gehisst, und im Gebäude selbst mahnt seit einiger Zeit eine Kunstinstallation in Form eines Bootes für Menschenrechte.

Zu den nächsten größeren Vorhaben, an denen sie mitwirkt, zählt die von der Partnerschaft für Demokratie organisierte Vernetzungskonferenz „Nazi-Keule oder Zivilcourage?". Sie findet am 13. September 2024 von 15 bis 19 Uhr im Alten Schloss in Baruth/Mark statt. „Wir freuen uns auf viele Menschen, mit denen wir Strategien zu demokratiefeindlichem Verhalten im Alltag diskutieren wollen“, erläutert Romy Powils.

Weitere Informationen: Vernetzungskonferenz: "Nazi-Keule" oder Zivilcourage)

Die neue Integrationsbeauftragte des Landkreises kann auf viele Erfahrungen ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit zurückgreifen. So hat sie nicht nur selbst längere Zeit im Ausland gelebt, sondern war in den vergangenen achteinhalb Jahren die Flüchtlingskoordinatorin des Berliner Stadtbezirks Tempelhof-Schöneberg. Dass es sich dabei um eine Partnerkommune des Landkreises Teltow-Fläming handelt, ist zwar eher zufällig, aber bringt wieder eine Schnittstelle mehr mit sich …

Gegen Gewalt an Frauen, für mehr  Karrierechancen in der Verwaltng

Kontakte und Anknüpfungsmöglichkeiten baut sich Romy Powils auch gerade in Sachen Gleichstellung auf. Hier ist sie dabei, sich über Strukturen in den Kommunen zu informieren und hat das Ziel, ein neues Netzwerk Gewaltschutz – so der Arbeitstitel – ins Leben zu rufen. Dabei baut sie auf die Unterstützung der Kiko Brandenburg (Koordinationsstelle der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Brandenburg). Deren Ziel ist es, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt im gesamten Bundesland zu bekämpfen. „Eine gewaltige Aufgabe, denn der Handlungsbedarf ist hoch“, so Romy Powils. Umso mehr freut sie sich, dass der Termin für das Auftakttreffen des lokalen Netzwerks bereits steht: der 25. November, zugleich der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Geplant werden darüber hinaus auch jetzt schon die ersten Aktivitäten für die Internationale Frauenwoche im nächsten Jahr.

Der Blick der Gleichstellungsbeauftragten geht natürlich auch ins eigene Haus, die Kreisverwaltung Teltow-Fläming. „Die meisten Beschäftigten sind weiblich, hier geht es also nicht darum, eine Quote einzuhalten oder gar zu erhöhen. Aber es wäre schön, wenn sich diese hohe Frauenquote auch in den Führungspositionen widerspiegelte. Und ich möchte herausfinden, was eine Behörde braucht, in der so viele Frauen arbeiten. Deshalb arbeite ich eng mit dem Personalbereich zusammen, nehme teilweise an Bewerbungsgesprächen teil und wirke im Steuerungskreis Betriebliches Gesundheitsmanagement mit. Bisher arbeiten wir gut zusammen, und ich habe festgestellt, dass behördliche Gänge hier mitunter schneller laufen als in manchen Berliner Verwaltungen.“

Die ersten hundert Tage sind geschafft. „Ich bin angekommen und gefühlt schon ewig hier“, so Romy Powils, die sich auf die nächsten Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen und Kontaktstellen freut. Zu erreichen ist sie telefonisch unter 03371 608-1085 oder per E-Mail unter romy.powils@teltow-flaeming.de

Frau Romy Powils
Büro für Chancengleichheit und Integration

Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte

Zimmer: A1.1.03

Landkreis Teltow-Fläming

Am Nuthefließ 2
14943 Luckenwalde

03371 608 1085
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