TF mit ausgeglichenen Chancen und Risiken

Prognos-Zukunftsatlas bewertete Zukunftsfähigkeit der 400 Landkreise und kreisfreien Städte

Erneut bescheinigt der Prognos-Zukunftsatlas dem Landkreis Teltow-Fläming ausgeglichene Chancen und Risiken. Damit bestätigt die aktuelle Studie ihr bei der vorigen Ausgabe im Jahr 2022 getroffenes Gesamturteil. In der Platzierung selbst belegt Teltow-Fläming aktuell den Rang 276 (2022: 174). Ein Blick in die Analyse zeigt, dass TF mit Platz 154 vor allem auf dem Gebiet Wohlstand punkten kann (2022: Platz 170). „Eine tolle Entwicklung, die unterstreicht: Teltow-Fläming ist lebens- und liebenswert“, so Landrätin Kornelia Wehlan.

Kernergebnisse der Prognos-Studie

Kernergebnisse der aktuellen Deutschland-Analyse, die  sind folgende Feststellungen:

  1. Die Wirtschaft ist im Sinkflug, die aktuelle Rezession ist ein Stresstest für die Resilienz von Regionen.
  2. Bayern und Baden-Württemberg bauen ihre Stärke weiter aus.
  3. NRW und Brandenburg holen auf.
  4. In Hessen, Schleswig-Holstein, Sachsen und im Saarland wachsen die Herausforderungen
  5. Erneuerbare Energien sind ein Standortfaktor.
  6. Innovation ist ein wichtiger Faktor für Transformationsprozesse und Resilienz

Landrätin Kornelia Wehlan zum Zukunftsatlas

„Die Wirtschaft ist im Sinkflug, seit 2023 steckt Deutschland in einer Rezession, in zahlreichen Regionen Deutschlands zeichnet sich eine fehlende Dynamik ab. Deshalb ist zu hoffen, dass mit den Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene die Zuversicht und Innovationsstärke für den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder wachsen. Der Landkreis wird wie bisher seinen Beitrag zur Unterstützung der Wirtschaft leisten.

Und Brandenburg holt auf! Das ist ein überaus gutes Zeichen, vor allem, wie im Zukunftsatlas dargestellt, durch die Großinvestition Tesla, den Flughafen Berlin Brandenburg und Strukturfördermittel des Bundes im Rahmen des Kohleausstiegs für die Lausitzkreise. Diese Zukunftsentscheidungen zeigen also Erfolge: Neben den bereits starken Landkreisen PM, TF und LDS sowie der kreisfreien Stadt Potsdam sind nun auch die Landkreise Oder-Spree, Oberhavel und die kreisfreie Stadt Cottbus zu Recht aufgerückt. Und für unseren Nachbarlandkreis LDS ist das ein toller zusätzlicher Schub. Das freut mich persönlich sehr – ebenso, dass Berlin und das brandenburgische Umland sich in den letzten Jahren stark verbessert haben. Brandenburg verzeichnet im Osten Deutschlands den höchsten Beschäftigungsanstieg – neben der Arbeitslosenquote ein wichtiges Kriterium für eine herausgehobene wirtschaftliche Entwicklung.“

Pluspunkte für TF

Hatte Teltow-Fläming beispielsweise 2015 noch 57.425 Erwerbstätige, so waren es 2019 bereits 65.330 und 2022 sogar 69.817. Ende 2024 lagen wir bei 68.899 – ein Anstieg von 19 Prozent innerhalb von zehn Jahren.

Die Arbeitslosenquote betrug 2008 noch 10,5 Prozent, sank bis 2015 auf 6,7 Prozent und liegt im April 2025 – trotz Rezession – bei 5,3 Prozent (absolut 5.216 – ein Anstieg gegenüber 2022 mit 4.048 Arbeitslosen). „Wirtschaftlich haben wir also nach wie vor die Nase vorn und brauchen uns nicht hinter Bayern und Baden-Württemberg verstecken“, so Landrätin Wehlan.

Die Entwicklung des Landkreises Teltow-Fläming ist seit seiner Gründung eine Erfolgsgeschichte. Viele kluge Entscheidungen der Landes- und Kreispolitik, z. B. zur Ansiedlung der großen Industrie, zur B101 oder zum Industriegebiet Baruth/Mark förderten den Strukturwandel weg von der Massenarbeitslosigkeit. Später kamen der Ausbau der sozialen und der Bildungsinfrastruktur und des kommunalen ÖPNV hinzu. Aktuell sind es der Breitbandausbau, die Digitalisierung und die Bewältigung der Energiewende, die zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Kriterien für den Zukunftsatlas

Beim Zukunftsatlas zählen aber weitere Kennziffern, die ausgeglichene Chancen oder Risiken bestimmen. „Wichtige Punkte fehlen uns bei den Kriterien Dynamik, Demografie und Innovation – entscheidende Kennzahlen für die Resilienz und Stärke eines Landkreises. Dazu zählen beispielsweise die Alterung und die Pflegebedürftigkeit der Bevölkerung, die fehlende Wissenschaftseinrichtung (Hochschule), die gesundheitliche Versorgung, aber auch Wachstumshemmnisse wie der Fachkräftemangel, die Unternehmensnachfolge und Gewerbeflächen“, resümiert die Landrätin.

Weiter stellt sie fest: „Die Industrie hat in Teltow-Fläming einen hohen Stellenwert: Im verarbeitenden Gewerbe sind rund 14.000 Menschen beschäftigt (24 Prozent). Es gibt einen hohen Bestand an sogenannten wissensintensiven Industrien, die als exportorientiert gelten. Mit einer Exportquote von 24,1 Prozent ist Teltow-Fläming für das Land Brandenburg ein wichtiger ‚Bringer‘ und liegt über den Quoten im ostdeutschen Vergleich. Ich hoffe sehr, dass Europa und Deutschland sich stark aufstellen, um die Trumpschen Strafzölle zu verhindern bzw. wirksame Maßnahmen dagegen einzuleiten. Gelingt das nicht, hätte es massive Auswirkungen für die wirtschaftliche Entwicklung in Teltow-Fläming, insbesondere den Bereich Life Science (Biotechnologie, Biochemie und Medizintechnik).

Attraktiver Wohn- und Arbeitsort

Teltow-Fläming kann seit Jahren Bevölkerungszuwachs verzeichnen, der nach den aktuellen Prognosen bis 2030 anhalten wird. „Genau das ist über viele Jahre und bis heute Zeugnis unserer Ansiedlungspolitik. Damit verbinden sich allerdings große kommunale Investitionserfordernisse in Infrastruktur, ÖPNV und Personal“, erläutert die Landrätin.

Ziel ist vorrangig die Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen. Deshalb werden gezielt Zukunftsbranchen angesprochen, um den Landkreis als möglichen Unternehmensstandort zu platzieren. Dazu hat die Landrätin eine Kooperationsvereinbarung mit der Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Brandenburg (Wifö BB) unterzeichnet, die jährlich gemäß den aktuellen Erfordernissen aktualisiert wird.

Erfolge sind vor allem im Bereich Life Science zu verzeichnen. Hier sind der kommunalen Wirtschaftsförderung und den städtischen Akteuren sowohl in Ludwigsfelde als auch in Luckenwalde namenhafte Ansiedlungen gelungen. Dabei hat die Strukturfördergesellschaft des Landkreises (SWFG mbH) mit dem Standort Biotechnologiepark in Luckenwalde nach 2012 wieder die Aufgabe erhalten, als Wirtschaftsförderungsgesellschaft und hier auf den Spezialgebieten „Biotechnologie, Biochemie und Life Science“ zu wirken. Die heutige 100-prozentige Vermietung des Biotechnologieparkes ist beredter Ausdruck dafür.

Aktuelle Herausforderungen

Aktuell geht es im Biotechnologiepark um kreative Lösungen, um trotz Haushaltssicherung, immer noch hohen Altschulden (obwohl diese um die Hälfte abgebaut wurden) und einer (nur noch) höchstens 50-prozentigen Förderung durch das Land den Bestand zu modernisieren und neue Mietflächen zu entwickeln. Die Fortführung der dreijährigen Projektarbeit aus Eigenmitteln der Stadt Luckenwalde und des Landkreises ist mit Unterstützung von GRW-Mitteln des Landes für weitere drei Jahre auf den Weg gebracht und soll den Biotechnologiepark und den regionalen Wachstumskern des Mittelzentrums Luckenwalde stärken.

„Für den Flugplatz Schönhagen gab es bereits eine kreative und innovative Lösung mit dem Otto-Lilienthal-Zentrum. Die Investition sollte sich auf ca. 14 Mio. Euro belaufen, für die verlässliche Übernahme unseres 50-prozentigen Eigenanteils war ein privater Investor im Frühjahr 2024 bereit. Leider fehlte am Ende die Zusage der Landesförderung. Hierzu ist der Landkreis im engen Kontakt mit dem neuen Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg. Ich hoffe nicht, dass zwei Jahre Arbeit umsonst waren“, so die Landrätin.

Dank der engen Kooperation mit der Wifö BB, den Investorenkonferenzen der Wirtschaftsförderung des Landkreises, diversen Baubescheiden, Gesprächen der Landrätin vor Ort und vor allem durch die Akteurinnen und Akteure in den Kommunen wurden und werden weiterhin wirtschaftliche Ansiedlungen und Erweiterungen begleitet und befördert. Dazu gehören u. a.:

  1. Ludwigsfelde: Chef’s Culinar, DHL – das sogenannte Mega-Paketzentrum mit einer hohen Sortierleistung von bis zu 50.000 Paketen pro Stunde, MTU-Erweiterung
  2. Luckenwalde: Helaxa (Heparin-Produktion aus Schweinedärmen), DRK Katastrophenschutz-Großlager, Chiracon-Erweiterung, Erweiterung Rosenbauer
  3. Baruth/Mark: Red Bull und Rauch - Windkraft-Wasserstoffprojekt – hier eine enge Zusammenarbeit mit Naturwind und Classen Industries/Fiberboard
  4. Rangsdorf: XXXL Lutz (Großmöbelhaus)
  5. Dahlewitz: Erweiterung von Rolls Royce

Damit verbunden sind Investitionen in die Wirtschaft über Fördermittel von Bund und Land (GRW-Förderung) in den Jahren 2019 bis 2025 in Höhe von mehr knapp 575 Millionen Euro. Die Bestätigung durch die ILB erfolgt nur über die Begleitung und Stellungnahme des Landkreises und ist um ein Vielfaches höher durch die Investitionsmittel der Unternehmen selbst.

Fazit der Landrätin

„TF ist eine Erfolgsgeschichte. Davon zeugen zahlreiche Auszeichnungen und erste Plätze in den unterschiedlichsten Rankings. Darauf können die Verantwortungsträger im Landkreis, in den Städten und Gemeinden, im Amt Dahme/Mark und vor allem die Menschen der Region stolz sein. Und dafür, dass dies so bleibt, werden wir alles tun!“

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