Trichinen wurden in Muskeln eines Wildschweins aus dem Landkreis Teltow-Fläming nachgewiesen. Sie wurden am 28. Juli 2025 im Rahmen einer Trichinenuntersuchung im Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Dahme-Spreewald gefunden. Recherchen ergaben, dass das Wildschwein im Landkreis Teltow-Fläming in einem Jagdgebiet bei Rangsdorf erlegt worden war. Bei der Nachuntersuchung im Nationalen Referenzlabor für Trichinella des Bundesinstitutes für Risikobewertung konnte in der von diesem Wildschwein eingesandten Probe der Nachweis von Trichinella spiralis bestätigt werden. Bisher wurden im Jahr 2025 in Brandenburg fünf Trichinenfälle registriert, 2024 waren es insgesamt sechs.
„Diese Zahlen und der jüngste Fall zeigen wieder einmal, wie unerlässlich die Trichinenuntersuchung bei allen Wild- und Hausschweinen sowie allen anderen für Trichinen empfänglichen Tierarten ist. Dazu gehören beispielsweise Pferd, Dachs, Waschbär und Fuchs“, so die zuständige Beigeordnete und Dezernentin Dietlind Biesterfeld. Sie erläutert: „Die Rate der Trichinennachweise in Brandenburg ist in diesem Jahr bereits im August recht hoch. Deshalb sind Verbraucherinnen und Verbraucher, Jägerinnen und Jäger sowie Hausschweinehaltungen gut beraten, sich des Risikos bewusst zu sein. Aus diesem Grund verdienen die nachfolgenden Erläuterungen des Veterinär- und Lebensüberwachungsamtes Teltow-Fläming besondere Beachtung.“
Trichinen sind kleine Fadenwürmer, die verkapselt in der Muskulatur von Säugetieren, Vögeln und Reptilien auftreten. Sie kommen weltweit vorrangig bei Fleisch- und Allesfressern, aber auch beim Menschen vor. Eine Infektion mit Trichinen führt beim Menschen zur sogenannten Trichinellose.
Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch infizierter Tiere sowie daraus hergestellter Produkte. Hierzu zählen unter anderem Hackfleisch, Schinken und Rohwürste wie beispielsweise Salami und Knacker. Nach der Aufnahme von infizierten Lebensmitteln werden die Trichinenlarven im Magen freigesetzt und in den Dünndarm transportiert. Dort entwickeln und vermehren sie sich weiter, bevor sie über die Lymph- und Blutgefäße in die Muskulatur gelangen.
In der Muskulatur kapseln sich die Trichinenlarven ein und können dort bis zu 30 Jahre lang überleben und infektiös bleiben.
Die Trichinellose ist eine mild bis tödlich verlaufende Erkrankung mit einer Vielzahl von möglichen Symptomen. Zu Beginn kann sie sich mit Mattigkeit, Schlaflosigkeit, hohem Fieber, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und starkem Durstgefühl äußern. Im weiteren Krankheitsverlauf kann es unter anderem zu Muskelverhärtung, Muskelschmerzen, Heiserkeit, Atem- und Schluckbeschwerden sowie Schwellungen im Gesicht, Kopfschmerzen und Sehstörungen kommen.
Der Schweregrad der Erkrankung hängt hierbei maßgeblich von der Anzahl der aufgenommenen Larven und vom Immunsystem ab. Zur Behandlung der Trichinellose stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Der Behandlungserfolg ist jedoch maßgeblich vom Zeitpunkt der Therapie abhängig. Je früher mit einer Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Therapieerfolge.
In Deutschland ist die Untersuchung auf Trichinen bei allen empfänglichen Tierarten verpflichtend. Die Entnahme der Muskelprobe erfolgt bei Hausschweinen durch den zuständigen Fleischbeschautierarzt. Bei Wildschweinen kann die Probenahme durch den Jäger selbst erfolgen, sofern dieser nach erfolgter Schulung und Antragstellung hierfür vom zuständigen Veterinär-und Lebensmittelüberwachungsamt beauftragt worden ist.
Die Untersuchung der Muskelproben erfolgt anschließend bei dem für den Erlegeort oder den Wohnort zuständigen Veterinär-und Lebensmittelüberwachungsamt. Zu beachten ist, dass eine Verarbeitung oder die Abgabe des Tierkörpers erst nach Abschluss der Trichinenuntersuchung erfolgen darf, andernfalls handelt es sich um einen Straftatbestand.
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