Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Auch 2015 werden einige von ihnen im Denkmalschutzkalender vorgestellt.
Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen.
Das Kalenderblatt im April 2015 widmet sich der Einsiedel-Gedächtnissäule in Meinsdorf. Dabei handelt es sich um ein Geschichtsmonument, wie es in Brandenburg nur noch selten vorhanden ist.
Es erinnert an das Ländchen Bärwalde – in der Bevölkerung auch „Ländeken Bärwalde“ genannt. Die einstige Kleinherrschaft abseits der großen Straßen befindet sich ganz im Süden des Landkreises Teltow-Fläming und besteht aus den Orten Wiepersdorf, Herbersdorf, Meinsdorf, Rinow, Bärwalde, Weißen und Kossin.
Diese sieben Dörfer bildeten schon im Mittelalter eine zusammenhängende Herrschaft. Im Laufe der Jahrhunderte blieb das Ländchen Bärwalde eine brandenburgische Enklave inmitten sächsischen Gebiets.
1734 erwarb Gottfried Emanuel von Einsiedel das Ländchen als erblichen Besitz und versuchte, die auf verschiedene Gerichtsherrschaften aufgeteilten Dörfer wieder zu vereinen. Von Einsiedel wurde 1690 in Vatterode geboren, war königlich preußischer Generalleutnant und Träger des Schwarzen Adlerordens; er starb 1745 in Potsdam.
Die Einsiedelsäule in Meinsdorf steht am westlichen Ausgang des Ortes in einem eingezäunten Garten. Sie erinnert sowohl an Gottfried Emanuel von Einsiedel als auch an dessen Vermessung des Ländchens Bärwalde, dessen Mittelpunkt die Säule nach Länge und Breite bezeichnet.
1734, im Jahr des Landerwerbs errichtet, wurde sie 1891 restauriert. Dies geschah auf Anordnung des Malers Achim von Arnim, des damaligen Inhabers der Herrschaft und Enkels der Schriftsteller Bettina und Ludwig Achim von Arnim.
Der von einer Flammenvase bekrönte Obelisk mit Wappenrelief an seinem Sockel erhebt sich über einem hohen, mehrfach abgestuften Postament. Die Gesamthöhe des Monuments beträgt sechs Meter. Auf dem Stifterwappen ist ein Mönch dargestellt. Der Obelisk trägt folgende Inschrift:
ANNO 1734
den 17. Juni hat der hochwohlgeborene Herr Gottfried Emanuel von Ein-
siedel Sr. Königl. Majestät in Preußen unter des Königs
Regiment Grenadier bestallter Major dieses Ländchen
erblich an sich gekaufet
Seine Frau ist Margaretha Tugendreich, geborene von Reichow.
Seine Kinder sind:
Friedrich Wilhelm
Friedrich Emanuel
Sophia Dorothea
Margaretha Charlotte
Gott segne ihr Haus und lasse Ihnen und den Einwohnern dieses Länd-
chens wohlergehen
Nicht unerwähnt bleiben darf der Hinweis, dass der durch die Landvermessung bestimmte Mittelpunkt des Ländchens Bärwalde von wissenschaftlicher Bedeutung ist.
So dokumentiert die Einsiedel-Gedächtnissäule auch die während des 18. Jahrhunderts verstärkt einsetzenden Bemühungen um eine exakte Landerfassung als Grundlage für kartographische Darstellungen und Erschließungsmaßnahmen.
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