Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2014 vorgestellt. Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region schärfen.
Das Kalenderblatt Dezember widmet sich der evangelischen Kirche von Kerzendorf. Sie steht mitten auf dem Dorfplatz des kleinen, nördlich von Trebbin gelegenen Ortes – genau dort, wo sich einst ein kleiner, alter, aus Findlingssteinen und Ziegeln errichteter Vorgängerbau befand.
Die Kirche ist viel jünger als ihr neoromanischer Stil vorgibt. Der aufwendige Bau wurde ab 1896 im Auftrag des Berliner Kommerzienrates Leopold Schwabach errichtet. Als Besitzer des Kerzendorfer Rittergutes und somit auch Patronatsherr schenkte er sie der Gemeinde.
Der Berliner Architekt Karl Hoffacker zeichnet für den Bau verantwortlich. Er hat – im Gegensatz zu den in der Mark üblichen spätmittelalterlichen Backsteinkirchen – die ihm offensichtlich besonders sympathischen romanischen Stilformen angewendet.
Ein Jahr zuvor, 1895, war in Berlin die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eingeweiht worden, deren Architekt, Franz Schwechten aus Köln stammte. Seitdem galt die neoromanische Architektursprache vor allem im protestantischen Deutschland als „Nationaler Baustil“.
In Kerzendorf wurde nicht an qualitätsvollen Baumaterialien gespart. So besteht der Sockel des Putzbaus aus Niedermendiger Basaltlava. Die Einfassungen der Fenster und Türen, Säulen und andere Architekturteile sind in rheinischem Tuffstein ausgeführt.
Das Innere ist als weiter Saal ausgebildet.
Er wird von einem hölzernen, dunkel lasierten Tonnengewölbe überspannt. Der durch Stufen leicht erhöhte Chorraum besitzt ein Kreuzgratgewölbe. Nicht mehr sichtbar ist die ornamentale farbige Ausmalung des Chores und des Triumphbogens, auch sind viele Ausstattungsstücke verloren gegangen.
Die Kerzendorfer Kirche wurde bereits von Zeitgenossen der Jahre ihrer Entstehung gelobt. So heißt es ist in der Zeitschrift „Berliner Architekturwelt“ von 1900, dass die Kirche „als Musterbeispiel dafür gelten kann, dass auch mit bescheidenen Mitteln eine gleichmäßig feine und sorgsame Durchbildung des Äußeren und Inneren und damit zugleich ein künstlerisch befriedigender Gesamteindruck erzielt werden kann.“
Architekt Hoffacker legte nicht nur auf die Gesamterscheinung Wert, sondern auch auf Details. So erhielt jedes Kapitell der Bogenstellungen der Fenster eine andere ornamentale Ausbildung. Vom fernen Rheinland beeinflusst, entstand eine durchaus ungewöhnliche Schöpfung von eigenständigem Charakter, die einen Besuch verdient
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